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„So wirst du das nie wieder zu sehen bekommen!“ – Ein Beitrag, der etwas aus dem Rahmen fällt… Da derzeit ein winzig kleiner Virus die gesamte Welt auf den Kopf stellt und umkrempelt, fällt jetzt so ziemlich alles aus den Rahmen, was uns Menschen bisher bekannt, gewohnt und vertraut war. Und genau deshalb musste ich – es ging einfach nicht anders – die Gelegenheit nutzen und Zürich so ablichten, wie ich es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nach nie wieder zu sehen bekommen werde, egal, ob mich jener Virus mit Namen „Corona“ oder „Corvid-19“ erwischt oder nicht. In meinem ganzen Leben kann ich mich nur an zwei schwer wiegende Veränderungen erinnern, die für ein vergleichbares Bild seinerzeit gesorgt hatten, wenn auch nicht in jenem Ausmass, wie das jetzt der Fall ist: Die Öl-Krise, in deren Folge die Auto-freien Sonntage für leer gefegte Autobahnen sorgte und die Reaktor-Katastrophe von Tschernobyl, in deren Folge sich tagelang in Europa viele Menschen nicht aus dem Haus trauten. Jetzt aber geht die ganze Welt vor einem winzig kleinen „Ding“ in Deckung, was nicht der Mensch erschaffen hat, sondern die Natur. Dieses „Ding“ führt mir in dieser Zeit überdeutlich vor Augen, wie wenig es braucht, um den Menschen einmal mehr daran zu erinnern, wie verletzlich und klein, geradezu machtlos er ist – und in Folge all das, was er erschaffen hat, an Bedeutung und Funktion verliert, geradezu verschwenderisch wirkt, wenn man es ohne einen Menschen im Bild vor Augen gehalten bekommt. Das ist also kein Beitrag, der Ihnen als Leser meines Blogs vor Augen führen soll, was meines Erachtens nach auf dieser Welt sehenswert und schön ist, somit auch keine Empfehlung, was Sie sich anschauen könnten, wenn Sie einmal nicht wissen sollten, was Sie mit Ihrer Zeit anfangen sollen. Dieser Beitrag ist eher eine „emotionale“ Bestandsaufnahme dessen, was ich schon unzählige Male durchstreunt habe, mir aber in diesen Tagen in einem Licht erscheint, für welches ich einen sehr ausgeprägten Sinn habe, obwohl ich das so in der Form, wie es sich mir derzeit darbietet, zuvor niemals zu sehen bekommen habe. Seit ich denken kann habe ich Orte, Plätze, Städte mir immer mal wieder in meinem Kopf vollkommen menschenleer vorgestellt, habe es mir manches Mal gewünscht, in vollkommener Ruhe und ungestört ablichten zu können, was ich nun einmal auch sozusagen „zusätzlich“ sehe, auch wenn ich von zahllosen Menschen umgeben bin. Die Möglichkeit, den Menschen vollkommen auszublenden und mich auf das zu konzentrieren, was ich ohne „die Krönung der Schöpfung“ nun einmal darüber hinaus auch wahr nehme, die hat sich bisher nur ausgesprochen selten ergeben – und bisher hatte ich nie die Möglichkeit, das, was ich sah, auch im Bild fest zu halten. Nun sorgt ein Virus dafür, dass ich ablichten kann, was ich mir wie auch immer vorgestellt habe, sehr liebe: Eine Welt, wie sie wohl ohne Menschen aussehen würde. Deutlicher kann „Vergänglichkeit“, „Verschwendung“, „Achtlosigkeit“, „Sinnlosigkeit“ oder was auch immer Sie mit alledem assoziieren mögen, kaum in ein entsprechendes Licht gerückt werden. Ich konnte einfach nicht anders! Trotz eines gewissen Respektes gegenüber jenem Virus musste ich raus und ablichten, was ich so niemals mehr zu sehen bekommen werde – unter Wahrung aller Anordnungen und Empfehlungen, die mittlerweile weltweit gleich klingend ausgesprochen worden waren. Ich suchte mir im Kopf ein paar Orte aus, die bei guten Wetterlagen und zu bestimmten, wenn nicht allen Tageszeiten in Zürich stark vom Menschen frequentiert sind – bei „normalen“ Umgebungsbedingungen…
Nahezu überall bot sich das gleiche Bild: Wenige Menschen, die aus grösserer Entfernung zueinander sprachen, Abstand hielten, hier und da ein Polizeifahrzeug, welches die vom Bundesrat per Notstandsverordnung vorgegebenen Bestimmungen kontrollieren und gegebenenfalls umsetzen sollte, einige Velo-Fahrer, die die Verkehrsregeln noch weniger respektierten, als ohnehin schon. In der Innenstadt und in See-Nähe gab es immer noch diese Artgenossen, die sich eine jener extrem teuren Renn-Flundern mit Namen Lamborghini oder Maserati für einen Tag gemietet hatten und mit überlautem Motorengebrüll die nahezu leer gefegte Stadt terrorisierten – nur schaute ihnen dabei jetzt niemand mehr zu, niemand „bewunderte“ mehr jene eigenartige Form von luxuriöser, reichlich Testosteron-verzerrter Selbstdarstellung, sie warfen ihr Geld noch sinnloser aus dem Fenster, als ohnehin schon. Die Bahnhofstrasse, Sinnbild des Konsums in dieser Stadt, war leer gefegt, niemand wartete auf den Perrons auf ein Tram. Der Paradeplatz, Zentrum der Finanzbranche, wirkte vollkommen entrückt, als hätte irgend jemand von heute auf morgen sämtliche Zahlungsmittel der Welt abgeschafft – und sich und seinen Beruf obendrauf. Niemand hastete mehr von einem Bahnhof des Grobverteilers „SBB“ auf die Feinverteiler der „VBZ“, niemand mehr von Termin zu Termin, von Coiffeur oder „Barber“ zu Fitnesscentern, vom Parkhaus zum Arbeitgeber, vom Beauty-Salon zum Designer-Label, vom Apero zum Chüpli. „Fertig Spassgesellschaft.“ dachte ich so manches Mal still in meinem Kopf. „Jetzt müsst ihr auf engstem Raum miteinander auskommen und könnt nicht raus, nicht mehr das machen, ohne das ihr nicht leben konntet, auf das ihr nicht verzichten konntet.“ Auch wenn das sich jetzt und hier etwas „bös“ lesen mag: Eine Zeit lang wird ein Umdenken einkehren und sich halten. Aber wenn dieser Spuk erst einmal vorbei ist, wird sich all das wieder zu dem umkehren, was es vorher war. Dazu ist der Reiz der Ablenkung, des Müssigganges und der Selbstdarstellung einfach zu gross. Insbesondere in Zürich.
Zugegeben: Es war nicht sonderlich vernünftig von mir, ohne zwingende Notwendigkeit durch die Stadt zu streunen, was diesen Umstand anbelangt, unterschied ich mich nur wenig von denen, die definitiv zu Hause bleiben sollten. Es war auffällig, wieviele Menschen jenseits der 65 Lebensjahre es mir gleich taten. Dennoch überwog bei mir das Verlangen, diese Stadt so abzulichten, wie zumindest ich sie niemals mehr sehen werde. In aller Seelenruhe konnte ich meinen Standort zum Fotografieren auswählen. Ich musste nicht um mein Leben fürchten, mitten in der Langstrasse, am Limmatplatz, den Gleisanlagen der VBZ oder sonstwo zu stehen und auf den Auslöser zu drücken. Nur wenige Male musste ich ein klein wenig warten um das Bild so im Sensor einzufangen, wie es meine Augen gesehen hatten. Wo es für mich „normaler Weise“ zuweilen ein Prüfstein für meine Geduld sein kann, etwas abzulichten, konnte ich mich nun über eine Leere freuen, die meine Leidenschaft sehr unterstützte. Ich hätte es zutiefst bereut, wäre ich nicht an insgesamt vier Tagen (ein Sonntag und drei normale Wochentage zu Hauptverkehrszeiten bei schönstem Frühlingswetter!) in die Stadt gegangen, um jene einzigartige, nahezu von jeglichem Leben befreite Weiträumigkeit von Zürich einzufangen. Und das in meinem sauer verdienten Urlaub! Sie können sich denken, wie die derzeitige Situation auf mich wirkte, als die Bestimmungen des Bundesrates mir diese Zeit der Erholung doch arg beeinflussten. Aber ich brauche nicht viel, um „glücklich“ zu sein. Insofern war es Glück im Unglück, mehr oder minder zwangsweise im nahezu menschenleeren Zürich herum streunen zu dürfen (ja, zu dürfen!).
An sehr vielen Ecken und Stellen wurde mir einmal mehr bewusst, wie überflüssig und unnötig das riesige Angebot an Freizeitgestaltung in dieser Stadt ist, wieviel „Food“ (es gibt ja kaum noch ein deutsches Wort für derartiges…) an den unmöglichsten Plätzen im Schnellverfahren erworben und konsumiert wird, wie achtlos mit alledem umgegangen wird, wie „normaler Weise“ hier in Zürich Menschen nun einmal auch rücksichtslos miteinander umgehen. Sie alle werden zumindest eine Zeit lang zum Umdenken gezwungen. Ich bin der letzte, der etwas dagegen hat! Aber ob dieses Umdenken auch nachhaltig sein wird, das möchte ich doch sehr anzweifeln. All das interessiert die grossartigen Bauten und Räume in dieser Stadt nicht. Die wird es im Zweifelsfalle noch viel länger geben. Und vielleicht freuen sich insgeheim diese Konstrukte aus Menschenhand sogar darüber, dass auch sie eine Zeit lang Ruhe vor jenem zumeist unnötig umtriebigen Wesen mit Namen „Mensch“ haben, ohne ihn aber haben sie keinen Sinn, keine Funktion. In diesen Tagen wird dieser Zusammenhang sehr deutlich in den Vordergrund gerückt, vollkommen leere Einkaufszentren und die wichtigen Bahnhöfe der Stadt sind das beste Beispiel dafür.
Trotzdem wirkt all das selbst auf mich, der einen sehr ausgeprägten Sinn für „schräg“ anmutende Situationen hat, hier und da immer noch zutiefst beeindruckend, manchmal auch verwirrend. Ein kleines Beispiel: Obwohl ich selbst kein Auto, sondern nur ein Motorrad besitze, zog es mich am Sächsilüüte-Platz, jenem extrem weitläufigen Platz vor dem Opernhaus, in das Parkhaus „Opéra“, welches fast ausnahmslos belegt ist – bei „normalen“ Umgebungsbedingungen. Haben Sie jemals jene eigenartige Leere grosser unterirdischer Anlagen auf sich wirken lassen? Die ist noch ein Stück befremdlicher, als eine leblose Stadt an der Oberfläche, zumindest geht mir das so! Unter „normalen“ Bedingungen aber wäre ich sicherlich nicht aus rein fotografischer Neugier in jenes Parkhaus hinab gestiegen! Ähnlich „unwirklich“ wirkte auf mich das Areal der ETH (Eidgenössischen Technischen Hochschule). Wo sich normaler Weise unzählige wissbegierige Menschen über den Haufen rennen, herrscht fast schon gespenstische Ruhe. All das vorhandene Wissen aus Mathematik, Biologie, Physik und Chemie konnte nicht verhindern, dass selbst dieses Zentrum der Wissenschaft funktionslos auf dem Höngger Berg thront, konnte nicht verhindern, dass ein Virus zumindest hier eine weltweit bekannte und anerkannte Forschung vollkommen lahm legt. Ein Virus! Kein Stromausfall, kein Attentat, kein Weltkrieg oder was auch immer!
Alles ist derzeit anders. Auch aus diesem Grunde habe ich diesen Beitrag etwas anders abgefasst, als ich das normaler Weise mache. Um Ihnen einen besseren Eindruck davon zu vermitteln, welches Bild wo entstanden ist, habe ich die einzelnen Fotos mit Ortsangaben versehen, weiterhin sind (fast) alle Punkte, die ich aufgesucht habe, in der Karte oben am Beginn dieses Beitrages verzeichnet. Zürcher wissen selbstredend, was wo ist, nicht aber ortsfremde Personen. Die können oder dürfen das nicht so entdecken, wie ich es gemacht habe. Zumindest momentan nicht. „So wirst du das nie wieder zu sehen bekommen!“ – Und ich denke, dass Zürich so niemand mehr zu sehen bekommen wird.
