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Zürichs Norden ist für mich eine Angelegenheit der eigenen Gemütsverfassung, meistens meide ich diese Region um den Bahnhof Oerlikon herum, dennoch zieht es mich ab und an in diese Gegend, die trotz aller kalt-modernen Architektur einiges zu bieten hat, teilweise sogar eben wegen jener kalt-modernen Architektur. Dazu gehört der so genannte „MFO-Park“, eine Naherholungszone mitten in der Stadt, die Google als „Stadtoase mit ungewöhnlicher Umzäunung“ tituliert – was für eine Umschreibung für dieses wirklich im wahrsten Sinne des Wortes einzigartige Konstrukt! Das Architekturbüro, welches seinerzeit federführend für die Gestaltung jener Anlage zuständig war, nennt den MFO-Park sogar „die grösste Gartenlaube der Welt“. Ich bin mit derartigen Superlativen aus Prinzip immer vorsichtig, insbesondere, wenn diese aus dem Staat kommen, in welchem ich inzwischen lebe. Die Schweiz hat – wenn man das sehr pauschalisierend ausdrücken möchte – in vielerlei Hinsicht eine Art Minderwertigkeitskomplex gegenüber anderen Staaten. Manchmal ist das durchaus nachvollziehbar und begründet, in Bezug auf Architektur (und sehr viele andere weitere Aspekte) aber nicht. Schweizer Architektur und Design ist für meine Begriffswelt zwar nicht immer und durchweg schön, sehr wohl aber einzigartig und wegweisend. Der MFO-Park ist ein erfreulich grünes Beispiel dafür! Satte neun Millionen Franken steckte von 1998 bis 2002 die Stadt Zürich in dieses Projekt, um inmitten jener berühmt-berüchtigten Stahlbetonschlafburgen in Zürichs Speckgürtel zumindest ein klein wenig der Natur einen Platz zu bieten, einen streng regulierten, kontrollierten und gesteuerten Platz. Aber auch einen Platz, der seine ganz eigenen Reize hat und wie es sich für ein Architekturprojekt dieser Art gehört, wurde eben jener MFO-Park ziemlich genau ein Jahr nach seiner Fertigstellung mit einem Designpreis geehrt. Die Plakette, die das belegt, muss man allerdings wirklich suchen, zu viel „Stolz“ und „Selbstbewusstsein“ sind in der Schweiz höchst schwierige Themen…
Diese Parkanlage wurde auf dem Gelände der MFO – Maschinenfabrik Oerlikon – errichtet, eine Firma, die ursprünglich 1876 gegründet wurde. Diese Firma stellte Maschinen, Werkzeuge, Turbinen und später auch elektrische Antriebsaggregate her. 1967 ging die MFO in die BBC über (nein, nicht der britische Radio- und TV-Sender, sondern die „Brown, Boveri & Cie“), nochmals später dann in die ABB („Asea Brown Boveri“). Bis zum heutigen Tage hat die weltweit bekannte und agierende Firma ABB ihren Hauptsitz ganz in der Nähe dieses Parks. Es verwundert daher nicht, dass dieser Park mit Dimensionen aufwartet, die an ein Industriegebäude erinnern. Auf einer Grundfläche von 100 Metern Länge und 34 Metern Breite wurde ein Stahlgerüst errichtet, welches 18 Meter Höhe erreicht – durchschnittliche Masse für eine Werkhalle. Dieser Park weist also die Dimensionen eines Industriekomplexes auf, ist aber ein Naherholungsgebiet. Besser kann man für meine Begriffswelt diesen Spagat zwischen Arbeit und Leben im architektonischen Sinne nicht hin bekommen. Die ehemaligen Aussenmasse des MFO-Gebäudes werden durch ein Stahlträger-Konstrukt vermittelt, an welchem sich vorwiegend wilder Wein empor rankt. Der Boden des grössten Teils der Grundfläche besteht aus gelblichem Schotter. Am oberen Ende der angedeuteten Werkhalle befindet sich ein etwas abgetrennt anmutendes kleineres Areal. Von weiter oben betrachtet wirkt dieses Areal wie ein kleiner Teich oder See, nur ist dieser nicht mit Wasser gefüllt, sondern mit graubläulich eingefärbten, mattierten und gerundeten Glaskieseln. Zu einer Seite hin ist diese angedeutete Werkhalle sperrangelweit offen, zur anderen geschlossen. Über Treppenaufgänge kann man die äußeren Begrenzungen der angedeuteten Werkhalle hinauf steigen, auf verschiedenen Höhenebenen laden Verweilmöglichkeiten zum Sitzen ein. Ganz oben, sozusagen auf dem Dach der angedeuteten Werkhalle, darf man von einer Aussichtsplattform einen Blick über die nähere Umgebung geniessen. Bei Bedarf auch direkt in die Wohn-, Ess- und Schlafzimmer der angrenzenden Wohnschlafcontainer (und ich sage Ihnen: Was man da manchmal zu sehen bekommen „darf“, bewegt sich durchaus im Rahmen einer mehr oder minder gelungenen Drama-Filmproduktion….).
Warum fasziniert mich dieser Park so sehr? Es ist vor allem die sehr strenge, insbesondere im Winter extrem martialisch und unmenschlich anmutende Symmetrie dieses Stahlkonstruktes (für welche ich durchaus einen sehr stark ausgeprägten Sinn habe), im Frühling und Sommer aber die Macht der Natur, die dieses kalte Ding aus Menschenhand mit Wärme und Farbe der Natur anreichert. Besser lässt sich – einmal mehr für meine Begriffswelt allein – der Lauf, nein, die Macht der Natur nicht beschreiben. Wenn Sie hierher kommen und nur diesen Park für sich allein betrachten sollten, dann wird Ihnen nicht entgehen, was ich damit meine. Wenn Sie aber diesen Park in direktem Zusammenhang mit den Wohncontainern drum herum betrachten, dann werden Sie vielleicht begreifen, was das wirklich absurde an diesem Ding ist. Hier spielen keine Kinder. Hier kommen zu den üblichen Tageszeiten nur dann Menschen hin, wenn es Mutter Natur als „einladend“ einstuft. Die Vögel, die man hier antreffen und beobachten kann, interessiert so etwas nicht, die freuen sich darüber, dass in dieser Betonwüste im Umfeld von Bahnhof Oerlikon wenigstens noch ein kleiner Teil Lebensraum vorhanden ist, aber aus rein menschlicher Sicht ist selbst dieser Park vollkommen tot. Unpersönlich. Konstruiert.
Unnatürlich.
Aus symmetrischer und fotografischer Sicht aber ist der MFO-Park für mich aber immer wieder ein Spielplatz. Ich komme immer mal wieder gerne hier hin, nur um zu ermitteln, ob ich meinen Sinn für Symmetrie noch im Griff habe. Und ob ich noch bei aller gnadenloser Strenge von Symmetrie Leben zwischen neun Millionen Franken teuren Stahlträgern entdecken, sehen und miterleben darf. Eher nebenbei ermittele ich, welches Objektiv an meiner bevorzugten Kamera zu was in der Lage ist oder auch nicht. Der MFO-Park ist aus rein fotografischer Sicht der meines Erachtens nach beste Spielplatz, um Begrifflichkeiten wie zum Beispiel „stürzende Linien“, „räumliche Tiefe“, „Symmetrie“, „Kälte“, „Wärme“, „Perspektive“, „Blickwinkel“, „optische Verzerrung“ und noch so vieles mehr zu erkunden.
