- Grimsel
- Klausen
- Ibergeregg
- Glaubenbielen
- Bachtel (Pass & Kulm)
- Splügen
- Schwägalp
- Lukmanier
- Furka
- Nufenen
- Gotthard
- Buchenegg
- Flüela
- Albula
- Ofen
- Jaun
- Susten
- San Bernadino
- Pragel (& Klöntalsee)
- Simplon
- Bernina
- Glaubenberg
- Brünig
- Julier
- Oberalp
- Kunkels
- Balmberg
- Weissenstein
- Ruppen
- Althüsli
- Mont Crosin
- Chasseral
- Pontins
- La Givrine
- Perroude du Vaud / Marchairuz
- Mont d’Orzeires
- Sattel
- Etzel
- Raten
- Sattelegg
- Randen
- Oberhallauerberg
- Staffelegg
- Benkerjoch
- Kienberg
- Saalhöhe
- Vorderstrahlegg
- Tüfenberg
- Osterbüel – Schönau
- Orn
- Schufelberger Egg
- Stattboden
- Ghöch
- Forclaz
- Champex
- Lein
- Tronc
- Grosser Sankt Bernhard
- Oberricken
- Wildhaus
- St. Luzisteig
- Dalvazza – Partnun
- Wolfgang
- Tannenberg
- St. Anton
- Stoss
- Hölzlisberg
- Leimensteig
- Wissegg
- Wasserfluh
- Riegelschwendi
- Ricken
- Hulftegg
- Sternenberg
- Schmidrüti
- Girenbad – Höchholz
- Ottenberg
- Nollen
- Vordere Guldenen
- Pfannenstiel
- Hirzel
- Albis
- Mutschellen
- Bözberg
- Zurzacherberg
- Haselstuden
- Wintersingerhöchi
- Seltisberg
- Gempen
- Chall
- Passwang
- Santelhöchi
- Breitenhöchi
- Oberer Hauenstein
- Rothenfluh
- Unterer Hauenstein
- Liesberg
- Homberg
- Challhöchi
- Schafmatt
- Chlizimmersattel
- Schelten
- Pâturage derrière
- La Montagne
- Rangiers
- Col de la Croix
- Chez le Baron
- Chafour
- La Caquerelle
- Grottes de Réclère
- Montbovats
- Près l’Amatenne
- Ecorcheresses
- Mont Soleil
- Derrière Pertuis
- Chaumont
- Vue des Alpes
- Tête de Ran
- Chischte
- Hirzel Höchi
- Böhler
- Unterwald
- Engelberg
- Wilmatt

Wichtiger Hinweis: Ab 2026 wird aller Wahrscheinlichkeit nach am jeweils letzten Sonntag der Monate Juni, Juli und August die Zufahrt zum Klöntal mit motorisierten Fahrzeugen gesperrt. Aufgrund des ausufernden Tourismus, der immer wieder dazu führte, dass die einzige Strasse entlang des Klöntalsees mit privaten Fahrzeugen bis auf den letzten Meter zugestellt war und es immer wieder zu Konflikten zwischen Verkehrsteilnehmern und Besuchern in dieser Region kam, wird einer entsprechenden Forderung der Anwohner sehr wahrscheinlich entsprochen (entsprechende Verfahren zu notwendigen Gesetzesänderungen sind noch am laufen). Mit anderen Worten: Die ohnehin schon eingeschränkte Zufahrt zum Klöntal, dem See und letztlich auch dem Pragel-Pass wird ab 2026 nochmals zusätzlich eingeschränkt. Informieren Sie sich vorab, ob die Zufahrt an dem von Ihnen anvisierten Termin möglich ist.
Der Pragelpass verbindet die Ortschaften Rieden im Kanton Glarus und Stalden im Kanton Schwyz. Bei – je nachdem – Steigungen oder Gefällen von bis zu 18 % und 30 Kilometern Länge steigt dieser Pass auf 1550 Meter (auch wenn auf dem Passmarker eine andere Höhe vermerkt ist). Er verläuft nahezu parallel zum nicht weit entfernten Klausenpass, wird aber oftmals später als jener nach der Wintersperre wieder geöffnet – obwohl er tiefer gelegen ist! Das dürfte einerseits an der Beschaffenheit der umgebenden Landschaft, als auch an dem für die Glarner Alpen typischen Wetter liegen: Oftmals recht unberechenbar! In dieser Region ist das Wetter immer irgendwie ein Thema, richten Sie sich also auf einige Eventualitäten ein. Im Oktober 1799 überquerte der russische General Alexander Wassiljewitsch Suworow im zweiten Koalitionskrieg mit bis zu 20.000 Soldaten jenen Pass, sehr wahrscheinlich auf „normalen“ Saumpfaden, Versuche, dreissig Jahre zuvor und später um 1908 herum jene Pfade durch eine befahrbare Strasse zu ersetzen, scheiterten. Erst 1940 wurde aus vorwiegend militärischen Gründen die Glarner Seite des Passes mit einer Strasse ausgebaut, die Schwyzer Seite folgte erst 1974. Viel mehr gibt es zu jenem Pass aus historischer Sicht nicht zu berichten.
Auf Glarner Seite liegt der wunderschöne Klöntalsee, ein zu entsprechenden Tages- und Jahreszeiten sehr (!) beliebtes Ausflugsziel dieser Region. In jenem recht engen und sehr steil aufsteigenden Klöntal erstreckt sich dieses Bade- und Bootparadies auf einer Fläche von gut 3,3 Quadratkilometern. Seit 1908 wurde dieser See durch Errichtung eines Staudammes zur Gewinnung von Elektrizität genutzt, der Klöntalsee ist somit der älteste der grösseren Seen der Schweiz, der zu diesem Zweck nachwievor genutzt wird. Bis 1958 wurde hier sogar – wenn der See im Winter gefroren war – Eis zur Lebensmittel- und Getränkekühlung abgebaut. Mit Erfindung der Eismaschine war aber auch dieses Gewerbe zum Sterben verurteilt, nicht einmal der Abbau von minderwertigem Eisenerz im Klöntal konnte jener Region einen wirtschaftlichen Aufstieg ermöglichen. Es war (und ist) von je her der Tourismus, von welchem diese Ecke der Glarner Alpen lebt. Auf Schwyzer Seite durchquert man einen der wenigen Urwälder Europas. Vor dem 26. Dezember 1999 wurden diese Wälder wirtschaftlich genutzt, seitdem aber an jenem Tag der Orkan „Lothar“ über Europa zog und auch in der Schweiz schwere Schäden verursachte, wird dieser Wald sich selbst überlassen – was ihn zu einem beliebten Ausflugs- und Wanderungsziel macht. Von der Passhöhe bietet sich eine Wanderung zu den Silberen an, einer am Pass gelegenen Gesteinsformation, die unter der Begrifflichkeit „Karstlandschaft“ bekannt ist, eine ausschliesslich durch Erosion entstandene Landschaft, die in der Schweiz einmalig ist!
Um es kurz zu machen: Dieser Pass hat es in vielfacher Hinsicht in sich! Ganz grundsätzlich: An Wochenenden ist er für den motorisierten Verkehr gesperrt (genauer: Die Passstrasse ab Ende des Klöntalsees bis nach Stalden), zuweilen ist aber auch die Zufahrt von Rieden (oder meinetwegen auch Glarus) bis zum Klöntalsee zusätzlich gesperrt. Beachten Sie das bei Ihrer Reiseplanung! Egal, mit welchem Fahrzeug Sie gedenken, diese Region zu befahren (oder auch zu bewandern): Der Pass ist einspurig! Und selbst diese Bezeichnung möchte ich in Bezug auf gewisse Passagen dieses Passes als „bestenfalls masslos übertrieben“ bezeichnen! Auf diesem Pass ist de facto kaum ein Platz zum Ausweichen vorhanden, an manchen Stellen wird es sogar zwischen zwei Motorrädern eng – auf mehr oder minder gerader Strecke! Auf der gesamten Strecke von Rieden bis nach Stalden sind 40 Stundenkilometer das erlaubte Maximum – und das ist allemal berechtigt und auch angebracht! Die meisten Kurven sind nicht vorab einsehbar, ein vorausschauendes Kurvenfahren ist nur an ganz wenigen Stellen möglich. Ich weise ausdrücklich darauf hin: Hier trifft man an den ungünstigsten Stellen auf Fahrzeuge, die bis zu 3,5 Tonnen auf die Waage bringen, rechnen Sie also auch mit Wohnmobilen! Haben Sie zwingend im Hinterkopf, wer auf solchen Strassen Vorfahrt hat (das sind ausnahmslos die, die bergab fahren!). Abgesehen von jenen Wohnmobilen dürfen hier aber zu landwirtschaftlichen Zwecken auch Traktoren herum brettern, weitaus schwerer und vor allem breiter, als die meisten Wohnmobile. Ganz abgesehen davon trifft man hier immer auf Wanderer zu Fuss oder auf dem Vélo. Die maximal erlaubten 40 Stundenkilometer sind also durchaus in Ihrem eigenen Interesse. Die ausgesprochen schöne wilde Natur dieses Passes hat insbesondere für Motorrad-Fahrer ihre Tücken. In den sich selbst überlassenen, ausgesprochen lang gezogenen Waldpassagen hat man es mit viel Laub und Tannennadeln auf der Fahrbahn zu tun, bei regnerischem Wetter die reinste Schmierseife! Grosse Zonen dieses Gebietes sind Weideplätze für Rinder. Somit verwundert es nicht, dass lange Passagen jenes Platzes eher einer Kuhmist-Ebene ähneln, als einer asphaltierten Strasse, entsprechend vorsichtig sollten Sie insbesondere mit einem Motorrad dort entlang fahren. Und wenn wir schon bei dem lieben Rindvieh sind: Auf diesem Pass gibt es Weideroste, 11 Stück an der Zahl. Drei davon kann man umfahren, alle andere müssen zwingend überquert werden. Es handelt sich hierbei um Gitter, die aus Metallstangen gefertigt in der Fahrbahn verbaut wurden. Sie hindern das liebe Vieh daran, über die Strasse auszubüxen, insbesondere bei regnerischem Wetter aber sind sie für Motorradfahrer mit äusserster Vorsicht zu geniessen: Fahren Sie einfach geradlinig darüber und verbieten Sie sich selbst strikt und tunlichst jegliche Lenkbewegung auf jenen Gittern – da einige von diesen Dingen in Kurven liegen, sollten Sie erst recht sich sehr genau überlegen, mit wieviel Tempo und vor allem mit welcher Linienführung Sie diese Dinger überfahren wollen. Was auf der Passhöhe jene Weideroste sind, sind insbesondere im Gebiet um den Klöntalsee herum die Amphibien in Form von Fröschen und Unken. Vor ihnen wird dezidiert gewarnt, nicht nur, weil es sich um sehr schützenswerte Wesen handelt, sondern weil sie im unglücklichsten Falle ausgesprochen schlechten Einfluss auf die eigene Fahrsicherheit haben, bildliche Beschreibungen erspare ich mir aus gutem Grunde. Und dann wäre da noch der Zustand der Strasse an sich… Insbesondere auf Schwyzer Seite ist jener ausgesprochen schlecht, unzählige Male wurde der Fahrbahnbelag geflickt. Bei 18 % Gefälle definitiv keine Sache für ein sanftmütiges Motorrad-Herz! Der Pragelpass ist nur wirklich erfahrenen Fahrern zu empfehlen! Sehr langsames Fahren auch in Kurven, sowie das blinde Beherrschen von Vorder- und Hinterrad-Bremse sind zwingend! Ein möglicher Weise vorhandenes ABS abzuschalten, halte ich – je nach Erfahrung – für sehr angebracht. Rennmaschinen oder Grosswalzenboliden sollten gar nicht erst auf die Idee kommen, diesen Pass zu befahren, nicht jede Maschine verträgt lang gezogene Passagen, die mit Motorbremse befahren werden sollten, tief liegende Trittbretter sind vollends kontraproduktiv. Ihre Bremsbeläge sollten in gutem und ausreichenden Zustand sein, vielleicht empfiehlt es sich sogar, vorab den Reifendruck anzupassen. Auch wenn man sich auf diesem Pass nicht durch Schlamm oder über Schotterpisten quälen muss: Eine gute Federung ist sehr empfohlen – und dennoch wird man auf diesem Pass das Gefühl nicht los, dass man irgendwie „offroad“ unterwegs ist.
