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Unweit von Waltensburg / Vuorz liegen die Überreste einer sehr ungewöhnlichen Burg: Die Ruine Kropfenstein. Ihre Besonderheit besteht in der Art ihrer Bauweise und Erscheinungsform. Im Gegensatz zu sehr vielen anderen Burgen wurde sie nicht auf einer Anhöhe errichtet, auch ist sie durch keine Gräben oder dergleichen geschützt, sie besitzt nicht einmal den für Burganlagen typischen „Burgfried“ und dennoch dürfte sie einst eine leicht zu verteidigende und nur schwer zu erobernde Burg gewesen sein. Die Erbauer machten sich eine Besonderheit der Umgebung zu Nutze, als sie diese kleine Burg errichteten. In einer nahezu senkrecht abfallenden Felswand, an deren Fuss der Vorderrhein sich durch die wunderschöne Landschaft windet, hatte sich durch tektonische Kräfte vor Millionen von Jahren ein Felsüberhang gebildet, wodurch eine sehr schmale, aber lang gezogene Grotte (meinetwegen auch Höhle) unter jenem Felsüberhang entstand. Eben jene Grotte nutzten die Erbauer der Burg Kropfenstein als „natürliche“ Wand, die zum Tal hin offene Seite der Höhle verdeckten sie durch eine hohe Steinmauer, die sich teilweise bis zu jenem Felsüberhang erstreckte, der somit Teile des Daches der Burg bildete. Die freien „Löcher“ wurden mit einem einfachen Schindeldach abgedeckt. Die Grösse dieser Grotte ermöglichte den Bau von drei Stockwerken unterschiedlicher Höhe, man verstand sich darauf, die Gegebenheiten sehr effektiv zu nutzen. Im Grundriss beschreibt diese Burg einen sehr lang gezogenen Tropfen, dessen schmales Ende den Eingang und die Tropfenkugel den Wohnbereich bildeten. Von aussen betrachtet „klebte“ lediglich eine glatt gezogene Steinmauer in die Felswand (Bilder davon gibt es leider nicht, die muss man von der gegenüber liegenden Talseite aus machen, es ist unmöglich, aussen um die Burg herum zu gehen). Die Burg Kropfenstein ist somit eine der sehr seltenen Grotten- oder Höhlenburgen, die bis zum heutigen Tage erhalten geblieben ist. Viel ist über die Burg an sich nicht bekannt, weder kennt man das Entstehungsdatum, noch die genauen Namen der Erbauer und Besitzer. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts erbaut vermutet man in der zugrunde liegenden Grotte eine Art Zuflucht und Speicherort für Notzeiten, welcher durch die Bauarbeiten später zu einem Wohnsitz umfunktioniert wurde. Erstmals Mitte des 14. Jahrhunderts wird diese Burg urkundlich erwähnt: „Crophenstain“, „Kropfenstain“, „Krophenstain“ und einige weitere Schreibweisen werden verwendet. Vollends gesichert sind die vorhandenen Angaben über die jeweiligen Besitzer nicht, sicher ist lediglich, dass Marquart von Kropfenstein, um die Mitte des 15. Jahrhunderts Landrichter des „Grauen Bundes“ (eine Art freistaatlicher Zusammenschluss verschiedener Gemeinden, formal der alten Eidgenossenschaft zugewandt) von hier stammte und wohl auch zumindest eine Zeit lang hier lebte. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts starb das Geschlecht der Kropfensteiner aus. Von da an begann der langsame Verfall der Burg.
Der Zugang zur Ruine Kropfenstein ist wunderschön – aber auch streckenweise anspruchsvoll und nicht gerade ungefährlich. Am Ende des kleinen, sehr malerischen Dörfchens Waltensburg gelegen erreicht man den Komplex in gut 15 Minuten Fussweg (den man mit angemessenem Schuhwerk absolvieren sollte). Der Zugang verläuft vom höher gelegenen Wanderweg hinunter zur Burg, entsprechend steil fällt dieser bergab. Nach der kleinen Wanderung durch ein wunderschönes, fast verwunschen anmutendes Waldstück erreicht man den Eingang zur Burg – und genau hier ist die schmalste Stelle! Lediglich ein recht alter und niedriger Zaun verhindert mögliche Abstürze, allzu Höhenempfindlich sollte man insbesondere an dieser Stelle nicht sein. Aus rein militärischer Sicht konnte es kein besseren Schutz für diese Burg geben, hier passen keine zwei Menschen nebeneinander! Dafür hat man von hier aus eine wunderschöne Aussicht auf das Tal des Vorderrheins. Im Inneren der Burg lassen sich noch einige Konstruktionsmerkmale gut erkennen, auch finden sich noch einige Inschriften aus den Jahren 1896 und 1913. Selbst an einem Sonntag kann man hier die Atmosphäre auf sich wirken lassen, die Burg scheint nicht oft besucht zu werden. Somit kann man sich ungestört Gedanken darüber machen, was es für Anstrengungen gekostet haben muss, diese Burg an ausgerechnet dieser Stelle zu errichten, in luftiger Höhe an einer nahezu senkrecht abfallenden Wand…
Erstmalig möchte ich Ihnen nachfolgend Ihnen hier eine interaktive Ansicht des Innenraumes der Burg bieten. Klicken Sie mit Ihrer Maus auf das Bild, halten Sie die Maustaste gedrückt und ziehen Sie die Maus in eine Richtung Ihrer Wahl (entsprechend verfahren Sie auf Ihrem Mobiltelefon oder Tablet). So können Sie sich frei in der Ruine Kropfenstein umsehen!
