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- Talalpsee
- Lac de Montsalvens
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Länge: 11,7 Kilometer
Höhenunterschied: 431 Meter
(?)
Der Lägern-Grat ist ein recht markanter Gebirgszug an der Kantonsgrenze zwischen Zürich und Aargau, nordwestlich der Stadt Zürich gelegen. Je nach gewählter Route bewältigt man zwischen 10 bis 13 Kilometer Wegstrecke und einen Höhenunterschied von 351 auf 860 Meter über dem Meeresspiegel, also 509 Höhenmeter bei einer Wanderzeit zwischen 3 1/4 bis 4 1/2 Stunden. Das mag sich jetzt nicht sonderlich spektakulär lesen, aber der Lägern-Grat hat es in sich, er ist definitiv nicht ungefährlich und in grösseren Abständen kann man in den einschlägigen Publikationen lesen, dass hier auch Menschen abstürzen und sich dabei schwer verletzen oder aber sogar ums Leben kommen. Das mag einerseits der Naivität jener Menschen geschuldet sein, aber aus inzwischen gesammelter eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass das Abwandern der Lägern (ja, es ist „die“ Lägern…) in ihrer vollen Länge alles andere als eine banale Sache ist – und genau deswegen wollte ich diesen Grat abwandern (Stichwort: Eigene Grenzen ausloten)! Der Lägern-Grat ist des östliche Ende des Jura-Gebirgskammes, der sich von Dielsdorf im Kanton Zürich bis hin die äusserste westliche Ecke der Schweiz im Grossraum Genf im Kanton Jura erstreckt. Und ob Sie es nun glauben mögen oder nicht: Dieser Gebirgskamm war vor sehr vielen Millionen Jahren einst der Strand eines riesigen Urmeeres. Ja, Sie haben richtig gelesen: Das, was sich jetzt zu einem gediegenen Gebirge in den Himmel reckt, war einst so flach, wie der Horizont (an welchem sich von hier oben sehr gut sichtbar dieser Tage zum Teil wahrhaftig dramatische Anblicke bieten). Die erdgeschichtliche Entwicklung formte den einst flachen Strand zu dem Gebirgskamm, der jetzt eine Art natürlicher Nordgrenze der Schweiz darstellt. Der Grossteil des Jura-Gebirges besteht aus relativ weichem Sandstein, wesentlich härterem Kalkstein in den Farbnuancen von Dunkelgrau bis hin zu strahlendem Weis (wie an der Lägern an zahlreichen Stellen gut zu erkennen) und verschiedenen Fluh-Konstruktionen (Mischungen aus weichem und kleinkörnigem Sedimentgestein und von Gletschern und Flüssen rund geschliffenen und hierher transportierten, in etwa faustgrossen Steinen von sehr harter und dichter Struktur aus den Zentral-Alpen). Der Jura-Gebirgskamm ist somit ein vergleichsweise junges Zeugnis der erdgeschichtlichen Entwicklung , der zahlreiche, wirklich sehr sehenswerte Ansichten liefert – und das über die gesamte Nordregion der Schweiz hinweg, vom Bodensee bis hin zur Stadt Genf.
Der fast schnurgerade Lägern-Grat beginnt am Ortsrand von Dielsdorf im Kanton Zürich und endet in Ennetbaden im Kanton Aargau. Für meinen persönlichen Geschmack ist die Region im Kanton Zürich nicht sonderlich sehenswert, weitaus ansehnlicher sind Ennetbaden und die vor allem für ihr Spielcasino bekannte Stadt Baden. Die meisten Wanderführer empfehlen die Abwanderung von Baden nach Dielsdorf (meinetwegen auch Regensberg), ich bin den umgekehrten Weg gegangen, ich wollte mich nicht gleich zu Beginn der Wanderung mit zum Teil sehr steilen Aufstiegen befassen, sondern die Lägern eher „sanft“ angehen und mich obendrauf nach der geleisteten „Arbeit“ mit dem Anblick von Baden selbst in gewissem Sinne belohnen. Beide Punkte sind gut mit dem ÖV erreichbar, man muss definitiv nicht mit dem eigenen Fahrzeug anreisen. Zahlreiche Apps, Internetseiten und andere Hilfsmittel haben die Lägern vollumfänglich erfasst. Aber obwohl die Lägern so gut erfasst ist und sich in Sichtweite zahlreiche Ortschaften befinden, aus denen bei Bedarf Hilfe anforderbar wäre, sollte man diesen Gebirgskamm in keinem Falle unterschätzen! Wenn Sie „nur mal eben“ etwas an die frische Luft gehen und eine gute Aussicht geniessen möchten, dann wandern Sie von Dielsdorf (oder Regensberg) nur bis zur „Hochwacht“. Hier stossen Sie auf einige Türme und andere Installationen von „Skyguide“, der Schweizer Luftraumüberwachung, sowie dem obligatorischen Ausflugslokal (nicht besucht, daher auch hier nicht eingehender behandelt). Und dann laufen Sie wieder da hin zurück, wo Sie her gekommen sind! Der Weg von der Hochwacht bis nach Ennetbaden ist kein Spaziergang!
Und damit komme ich zu meinen Empfehlungen, basierend auf den selbst gesammelten Erfahrungen und deren Abstraktion – ausgehend von der Annahme, dass Sie als Leserin oder Leser die Lägern in voller Länge abwandern möchten. Sehr gutes Schuhwerk! Ich spreche hier nicht von eher leichteren Trekkingschuhen, sondern von eben jenen eher klobig anmutenden, schweren, aber niemals versagenden Wanderschuhen! Auf diesem Gratweg existieren Passagen – teilweise über 60 und mehr Meter lang – auf denen nur ein einziger Mensch gleichzeitig laufen kann, die nicht waagerecht sind und an deren Seiten bestenfalls kleine Sträucher als Festhaltemöglichkeit natürlich gewachsen sind. Über sehr weite Passagen hinweg bewegt man sich auf der Bruchkante des versteinerten Urmeer-Strandes, der Weg ist bestenfalls 50 Zentimeter breit, links und rechts geht es sehr (!) steil bergab, der Weg an sich wird aus der Bruchkante gebildet, schmeissen Sie also Gedanken an „eben“ oder „an einen schmalen Pfad erinnernd“ gleich über Bord! Man läuft hier über eher spitz anmutende Kopfsteinpflaster, manchmal muss man an steil aufsteigenden Kalksteinplatten herab rutschen (oder sich irgendwie hinauf wuchten, je nachdem), in diesen Tagen des Frühwinters 2021 ist jene Bruchkante überdeckt von herab gefallenem Herbstlaub, zwischen den Gesteinskanten liegt schmieriger Lehm-artig anmutender Boden. Aber selbst im Sommer, wenn alles rund herum eher trocken anmuten dürfte, würde ich persönlich die schweren Teile anziehen, Ihre Gelenke in Fuss-, Knie- und Becken-Bereich werden es Ihnen danken! Wenn Sie die Lägern mit dem falschen Schuhwerk ablaufen möchten, werden Sie es nur nicht sehr bald, sondern auch sehr lange bereuen. Von dieser Grundannahme müssen Sie nur noch auf sich selbst zurück schliessen: Bin ich einigermassen fit? Wurde mein Hüftgelenk jüngst ausgetauscht? Habe ich einen wenigstens grundlegenden Orientierungssinn? Erst einmal „oben“ angekommen, muss man sich nicht mit übermässig vielen Steigungen und Gefällen auseinander setzen – sehr wohl aber mit der Beschaffenheit des Grundes, auf welchem man sich bewegt! An sehr vielen Stellen können sich begegnende Wanderer nur kreuzen, wenn mindestens einer von den zweien eine gewisse Resistenz gegenüber „Höhe“ und „Steigung / Gefälle“ aufweisen kann.
Gehen Sie nicht zu spät am Tage auf die Lägern! Über sehr lange Passagen hinweg dürfte eine Rettung aufgrund zuvor fest gestellter Erschöpfung zu den kritischen Randzeiten bei Sonnenauf- oder untergang selbst für erfahrene Rettungskräfte keine banale Angelegenheit werden. Und „wir“ wollen doch nicht jene Rettungskräfte noch mehr belasten, als sie ohnehin schon belastet sind, oder? Man kann auf der Lägern „nicht mal eben“ abbiegen, eine Abkürzung nehmen. Entweder, man geht von A nach B (ja ja, is ja jut, meinetwegen auch von B nach A), oder aber man lässt sich gar nicht erst hier oben blicken. So unspektakulär die Lägern auch für so manch einen erfahrenen Hochalpinisten wirken mag, banal ist sie nicht. Trotzdem gibt es Menschen, die hier mit gutem Schuhwerk ausgestattet an den kritischen Stellen jenes Grates telefoniert haben. Mit eigenen Augen gesehen… Ich werde wohl alt. Nein, inzwischen bin ich mir sicher, dass ich alt bin. Ich habe immer und ausnahmslos dort hin geschaut, wo meine Füsse wohl sichern Halt finden würden, mein Handy war mir scheissegal. Die Lägern hat mir in Erinnerung gerufen, dass es vielleicht doch noch „Kräfte“ geben könnte, die im Hintergrund walten. Von jenen Kräften gibt es hier einige in dokumentierter Form zu sehen, der Lägern-Grat ist fester Bestandteil des Planetenweges. Und ja, auf Zürcher Boden gibt es selbstredend die Relikte der Macht der Hohenzollern. Ab der Hochwacht aber geht es nur noch darum, den Lägern-Grat zu bewältigen. An dieser Stelle sei noch ein Hinweis angefügt: Am Ende der Lägern, oberhalb von Ennetbaden und Baden, ragt der Schartenfels in den Himmel. Diese Passage erfordert wohl noch mehr vom interessierten Wanderer: Hier dürfte es wohl mehr um Klettern, als um Laufen gehen, ein entsprechendes Schild weist das aus. Diese Passage habe ich aus verschiedenen Gründen nicht abgearbeitet, weswegen sie hier nicht dokumentiert ist, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, wie schwierig dieser Teil des Grates sein dürfte.
Anmerkung, 13.9.2022: Ab 2050 soll nördlich des Lägern ein Atommüll-Endlager in Betrieb gehen. Die Bundesrepublik Deutschland, deren Südgrenze nicht weit vom Lägern entfernt ist, sowie Anwohner der betroffenen Region erheben Einspruch gegen den Entscheid der NAGRA (Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle).
