Etzel

Etzel: GPX | PDF

Ein schöner Pass! Auch wenn jeder passionierte Motorrad-Fahrer die namhaften Strecken der Schweiz absolviert haben sollte (Furka, Grimsel, Susten, Splügen etc. ppp.), so sind es für mich persönlich vor allem die kleineren Pässe, welchem einem selbst die wahre Schönheit der Schweiz offenbaren – auch wenn auf dem Etzel keine sonderlich hohen Ansprüche an das eigene Fahrvermögen gestellt werden. Der Etzel ist ein echtes Kleinod – und ganz abgesehen davon führt er durch eine der geschichtsträchtigsten Regionen der Schweiz, von den zum Teil wirklich „jenseitig“ anmutenden Anblicken der Umgebung mal ganz zu schweigen!

Der Etzel verbindet Pfäffikon und Einsiedeln, die für die katholisch-christliche Welt so unendlich wichtige Ortschaft im Herzen der Schweiz und ich rate Ihnen, den Etzel ab Pfäffikon zu befahren! Warum? Genau genommen ist der Etzel kein Pass, sondern eher eine Verbindung vom tiefer gelegenen Züri-See auf das höher gelegene Plateau um Einsiedeln herum (und jeder Motorrad-Fahrer kennt den Unterschied zwischen bergauf und bergab fahren), man überquert also kein Massiv, man fährt aufwärts. Und nein, das ist nicht einmal ansatzweise „kirchlich“ oder „religiös“ gemeint, sondern rein geographisch. Losgelöst von all jenen religiösen Aspekten (…die einst ein längst verstobenes Oberhaupt eines Staates mit Namen Sowjetunion „Gift fürs Volk“ nannte) bewegt man sich auf dem Etzel von unten nach oben, vorausgesetzt, man tritt die Fahrt in Pfäffikon an. Und wer will schon nach „unten“, in die Hölle gehen, also von Einsiedeln nach Pfäffikon fahren? Zugegeben: Die Aussicht auf den Züri-See ist schon eindrücklich, aber die Hochebene um Einsiedeln herum hat ihren ganz eigenen Reiz und den sollten Sie sich nicht entgehen lassen!

Der Etzel stellt keine übermässigen Anforderungen, unterschätzen sollte man ihn aber auch nicht. Auf den 11 Kilometern Länge gibt es nichts, was man als Motorrad-Fahrer nicht bewältigen könnte. Schwierige Haarnadelkurven? Fehlanzeige. Aber 20 Prozent Gefälle kurz nach der Passhöhe bei Sankt Meinrad auf 949 Metern über dem Meeresspiegel  sollte man eben auch nicht auf die leichte Schulter nehmen. Generell sollten Sie diesen Pass eher gemächlich befahren, zahlreiche Wanderwege, die ihrerseits Bestandteil des für die christliche Welt so wichtigen Jakobsweges sind, kreuzen die Fahrstrecke, rechnen Sie also mit Wanderern und gehen Sie vom Gas, haben Sie wenigstens ein klein wenig Respekt vor der Region, in welcher Sie sich bewegen. Sie werden mit zahlreichen, zum Teil wunderschönen Ansichten belohnt! Wenn Sie in Einsiedeln angekommen sin, dann fahren Sie weiter nach Biberbrugg. Von dort an können Sie noch den „Sattel“ befahren.