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Länge: 14,1 Kilometer
Höhenunterschied: 189 Meter
(?)
Nordwestlich von der Stadt Zürich liegt nahe der Grenze zum Kanton Aargau bei Niederweningen und der kleinen Gemeinde Bachs der Eggwald. Auf den ersten Blick erscheint der Eggwald, der das grösste zusammenhängende Waldgebiet im Kanton Zürich darstellt, wie ein normaler Mischwald, wie man sie rund um das Stadtgebiet von Zürich oft antreffen kann, aber dieser Wald hat einige – zum Teil sehr düster anmutende – Besonderheiten zu bieten. Bereits 2800 bis 2300 vor Christus lebten hier Menschen aus der so genannten „schnurkeramischen Kultur“, die diesen Wald unter anderem als Bestattungsort verwendeten, heute wird dieses Gebiet fast ausschliesslich Land- und Forst-wirtschaftlich genutzt. Aber dieser Wald hütet noch einen Teil weitaus jüngerer, in der Schweiz meiner Meinung nachwievor viel zu gering behandelter Geschichte…
Am 7. Dezember 1944 wurden hier nahe der Ortschaft Bachs zwei der insgesamt 17 während des Zweiten Weltkrieges vom Schweizer Staat zum Tode verurteilen Landesverräter in der letzten militärischen Hinrichtung, die auf Schweizer Boden statt fand, erschossen, der Schweizer Walter Laubscher und der Auslandsschweizer Hermann Grimm. Laubscher entstammte einer „gut situierten“ Mittelstandsfamilie aus Biel, zog 1929 Nach Zürich, wo er zunehmend kriminellen Machenschaften nachging und eine Zeit lang wegen Betrugs auch in einem „Arbeitshaus“ einsass.
Anmerkung: „Arbeitshäuser“ waren ursprünglich eine „Erfindung“ aus England, deren Konzept, Arme, Obdachlose, Waisen, Kleinkriminelle und nicht selten auch geistig behinderte Menschen unter einem Dach durch harte Arbeit, strikte Verhaltensnormen, Strafen, Isolation und Essensentzug an staatliche Machtpolitik zu „gewöhnen“ und „gefügig zu machen“ auch von 1660 an in der Schweiz eingeführt und gut 200 Jahre lang beibehalten wurde. Einen sehr interessanten Beitrag zum Thema „Anstaltswesen“ in der Schweiz finden Sie unter anderem hier, leider ist mir nicht bekannt, wo auf Stadt-Zürcher Boden sich einst Arbeitshäuser befanden.
1939 heiratete Walter Laubscher die aus St. Gallen stammende Berta Freund und lebte mit ihr in Zürich in der Röntgenstrasse 30. Das Ehepaar blieb kinderlos, Walter Laubscher ging nachwievor keiner geregelten Arbeit nach, es war seine Frau, die den Lebensunterhalt bestritt. Es dürfte wohl an der sozialen Situation Laubschers gelegen haben, dass er zunehmend die Nähe zu rechtsextremen Vereinigungen in der Schweiz suchte („Nationale Front„, „Heimatwehr„) – obwohl er einst Mitglied der FDP war.
Hermann Grimm, 1897 als Schweizer in Deutschland geboren, war ursprünglich Zahntechniker. Nach dem Ersten Weltkrieg beteiligte sich Grimm als Mitglied in rechtsextremen Freikorps, die aus verschiedenen Kampfverbänden der Reichswehr entstanden waren, an Aktionen gegen vorwiegend links-gerichtete Vereinigungen und gegen die kommunistische Münchner Räterepublik (Versuch einer Sozialistisch geprägten Räterepublik, am 7. April 1919 ausgerufen, aber bereits am 2. Mai 1919 wieder durch Reichswehr und verschiedene Freikorps abgesetzt). 1921 reiste er zum ersten Male in die Schweiz ein, versuchte illegal hier als Zahntechniker zu arbeiten, geriet aber wie Laubscher schnell unter anderem wegen Betruges in die Mühlen der Schweizer Justiz. Mit seiner Frau und seinen zwei Söhnen lebte Grimm so wie Laubscher in Zürich von Sozialgeldern. Auch er trat bald der rechtsextremen „Nationalen Front“ bei, zu „Tarnungszwecken“ aber 1938 auch der SP.
1941 wurde zunächst Laubscher von dem Deutschen Ferdinand Ifanger, der von Stuttgart aus für den deutschen Nachrichtendienst tätig war, als Informant angeworben, Laubscher wiederum warb kurz darauf Grimm an. Zusammen mit zahlreichen anderen angeworbenen Informanten spionierten sie für „Zahlungen“ in Form von SBB-Abonnements, Restaurant- und Theaterbesuchen, direkten finanziellen „Zuwendungen“ und verschiedenen Sachleistungen, sowie Versprechungen auf Posten in relevanten Positionen in Politik und Wirtschaft nach „Übernahme“ der Schweiz in das Deutsche Reich, vorwiegend Schweizer Kampfstellungen und Verteidigungsanlagen im Norden und Osten der Schweiz aus. Aufgrund ihres zum Teil „unprofessionellen“ Vorgehens wurden Laubscher und Grimm zusammen mit ihren Ehefrauen bereits im Oktober 1942 verhaftet, bis Anfang November 1942 wurde der komplette Kreis um die beiden Hauptakteure ausgehoben. Laubscher und Grimm wurden am 17.2.1944 in der Haftanstalt in Regensdorf nahe der Stadt Zürich eingewiesen. In der Hauptverhandlung vom 25. September bis 9. Oktober 1944 wurden Laubscher und Grimm zum Tod durch Erschiessen verurteilt, ihre eingereichten Gnadengesuche durch die Bundesversammlung abgelehnt. Berta Laubscher wurde zu 1 1/2 Jahren, Sophie Grimm zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt. Andere Schweizer Mitglieder des Spionageringes wurden zu lebenslangen Zuchthausstrafen verurteilt, die Deutschen aus jenem Zirkel aber nur des Landes verwiesen. Als hätte die Berechtigung, sich auf dem Boden der Confoederatio Helvetica bewegen zu dürfen, einen höheren Stellenwert, als überhaupt Mensch zu sein – wofür nachweislich kein existierender Mensch etwas kann… Irgendwie scheint diese Denkstruktur bis zum heutigen Tage noch nicht vollends aus so manch einem „Schweizer“ Kopf eliminiert worden zu sein, ich kenne jenes Prinzip aus eigener Erfahrung nur zu gut, aber egal. Vermutlich wollte es sich die Schweiz mit Nazi-Deutschland in jenen Tagen nicht allzu sehr verderben… Es war mir nicht möglich zu ermitteln, von wem jener Stein wann auch immer hier platziert worden war. Nähere Angaben zu diesem Ereignis finden Sie hier. Ein für meine Begriffswelt zutiefst bewegender Artikel zum Thema „Erschiessungen von Landesverrätern“ – unter anderem nahe dem von mir so geliebten Katzensee – wurde im Jahr 2009 in der WOZ veröffentlicht.
Nicht minder düster erscheint die Sage um die Gräueltat, die sich lange zuvor hier im Wald zugetragen haben soll. Einst nahm ein Waldarbeiter seinen Sohn mit in den Wald. Dieser hatte kurz zuvor von seinem Patenonkel einen silbernen Löffel geschenkt bekommen, den der Vater nun aus Habgier an sich nehmen wollte. Als der Sohn sich weigerte, den Löffel heraus zu geben, stiess der Vater ihn über die Abbruchkante der „Spaltenflue“, eine Schlucht-artige Verwerfung im Eggwald. Man fand den Sohn zusammen später mit dem Löffel nahe dem „Silberbrünneli“ (ein aus einem Stein heraus gemeisselter Quellwassertrog), der Vater wurde durch eine seltsame Krankheit dahin gerafft – mehr konnte ich nicht heraus finden. Wem die Historie dieses Waldes allzu düster erscheint, kann diese getrost ignorieren, der Eggwald ist dennoch sehr sehenswert, vor allem in diesen Frühlingstagen unter der Woche, dann ist hier nahezu keine einzige Menschenseele unterwegs!
Selten habe ich einen derart wild-romantischen Wald zu Gesicht bekommen! Wenn Ihre „Brut“ (Ihre Kinder, Ihr Nachwuchs) mal wieder dringend an die frische Luft sollte, dann haben Sie im Eggwald ein sehr gutes Ziel für einen Tagesausflug oder eine Wanderung, vorausgesetzt, Ihre Brut ist noch nicht vollends Smartphone, Tablet und Spielkonsole verfallen und hat sich noch wenigstens ein klein wenig kindliche Phantasie bewahrt. Wie bereits an anderen Stellen im Netz beschrieben erscheint das Gelände insbesondere um die Spaltenflue herum wie ein Spielplatz von Riesen: Gigantische Felsbrocken liegen neben wild durcheinander gewürfelten Baumstämmen. Die Spaltenflue erscheint wie eine Schlucht, bis zu 30 Meter hohe Felsabbruchkanten ragen links und rechts der begehbaren Rinne zwischen ihnen in den Himmel – entsprechend vorsichtig sollten Sie sich bewegen, wenn Sie gedenken, von jenen Abbruchkanten (von denen einst jener Vater seinen Sohn hinunter gestossen haben soll…) hinunter zu schauen. Hier für Kinder ein temporäres „Räuberlager“ einzurichten, dürfte sie sicherlich eine gute Zeit lang bei Laune halten. Aber nehmen Sie Rücksicht auf die Natur! Nicht ohne Grund werden weite Teile dieses Waldes sich selbst überlassen, um verschiedenen Tieren ein gutes Aus- und Fortkommen zu sichern, darunter natürlich Wildschweine, Füchse (gesehen), Dachse und Rehe (gesehen), aber auch der besonders schützenswerte Mittelspecht (nur gehört, aber nicht gesehen). Zur Zeit ist auch Jagdsaison! Vom April bis Ende Juli müssen im Eggwald Hunde an die Leine genommen werden, Sie selbst sollten es vermeiden, abseits der Wege zu gehen!
Nahe der Ortschaft Bachs, die als Startpunkt meiner kleinen Streunerei diente, liegt noch die Mulflenfluhe, von welcher aus man eine schöne Aussicht auf das Bachsertal und die nahe Umgebung hat. Natürlich ist dieser Wald bestens für Wanderer und Naturfreunde erschlossen, die Wege gut ausgebaut und markiert, die Region mit zahlreichen Rast- und Feuerstellen ausgestattet, man muss auch nicht stur einen Wanderweg ablaufen, man kann zahlreiche Alternativen auswählen, die nahezu allesamt leicht begehbar sind – mit Ausnahme der Spaltenflue, hier sollten Sie unbedingt gutes Schuhwerk haben, denn das Gelände ist nicht nur sehr uneben, sondern zum Teil auch morastig und rutschig. Ich absolvierte in ungefähr 3 Stunden und 30 Minuten eine circa 10 Kilometer lange Wanderung von Bachs bis nach Niederweningen, beides Ortschaften, die von Zürich aus gut mit dem ÖV zu erreichen sind. Es kann hier und dort nicht schaden, eine gute Navigations-App (Swiss Topo oder Schweiz Mobil) zur Hand zu haben…
Nachfolgend sehen Sie noch zwei interaktive Panorama-Ansichten aus der Spaltenflue, einen kurzen Film finden Sie hier. Um sich im Bild umschauen zu können, klicken Sie mit der Maus auf das Bild, halten Sie die Maustaste gedrückt und ziehen Sie die Maus in eine Richtung Ihrer Wahl. Sollten Sie diesen Beitrag am Tablet oder Smartphone betrachten, tippen Sie mit Ihrem Finger auf das Display und halten Sie Ihren Finger dort, ziehen Sie ihn anschliessend in eine Richtung Ihrer Wahl.
