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Mit diesem besonderen Erlebnis ging ein lange gehegter Traum von mir in Erfüllung und ich bin mir sicher, dass ich mich an all die wundersamen Eindrücke noch viele Jahre erinnern werde: Ein Ballonflug, irgendwo da oben im Himmel über der Schweiz! Wann immer ich als kleines Kind oder in meiner späteren Jugend so ein Ding am Himmel sah, ergriff mich die Sehnsucht, eines Tages in so einem Ballon mitzufliegen. Am gestrigen Sonntag, den 9. Oktober 2022, wurde dieser Traum wahr – wenn auch unter anfänglich etwas hektischen Bedingungen. Nahe liegender Weise kann ein Ballon nicht einfach mal eben so zu jeder Tages- und Nachtzeit fliegen, viele Faktoren müssen eingeplant, vorab beobachtet und ausgewertet werden, bevor solch ein Ballon überhaupt aufsteigen kann und so verwundert es nicht, dass zwei zuvor angesetzte mögliche Flugtermine aufgrund unpassender Wetterbedingungen auf den gestrigen Tag verschoben werden mussten. Man braucht also Geduld! Innerlich hatte ich mich bereits von dem Gedanken verabschiedet, diesen Flug noch im Jahr 2022 absolvieren zu können, aufgrund von Änderungen in meinem Privatleben muss ich derzeit sehr mit meiner ohnehin schon knappen Zeit haushalten. Umso mehr freute ich mich, dass am Morgen jenes besonderen Tages das Telefon klingelte und mir mitgeteilt wurde, dass der Flug nun stattfinden könne. Ich war noch nicht lange aus meinem Bett hervor gekrochen, hatte gerade erst gefrühstückt, aber mit diesem Anruf war ich schlagartig hellwach: „Welche Kameras und Objektive soll ich mitnehmen? Darf ja nicht zu gross und zu schwer sein, du musst Dich etwas einschränken! Welche Bahnverbindung ist die beste? Wo genau muss ich überhaupt hin? Reicht die Zeit noch?“. Mich ergriff leichte Hektik. Typisch ich, wenn ich ahne, dass etwas Wunderschönes bevor steht!
Möglich gemacht werden (unter anderem) Ballonflüge von der Take Off AG (via Zwischenvermittlung über Flight-Base), einem Team aus mehreren Personen, welches Flugerlebnisse aller Art in der gesamten Schweiz anbietet, es ist für jeden Geschmack etwas dabei. Aber das vorab: „Billig“ sind solche Erlebnisse nicht – in Anbetracht des Aufwandes, des zu bewegenden Materials und der involvierten Personen aber erscheint mir der verlangte Betrag mehr als angemessen. Und es wird viel schweres Gerät bewegt! Vom vorab vereinbarten Treffpunkt in Studen bei Biel ging es mit zwei Ballonen, 24 Fluggästen, 2 Piloten, wenn ich mich recht entsinne 6 Technikern und einigen Transportfahrzeugen los. Die Fahrt endete irgendwo in der Nähe von Seewil, aber der erste anvisierte Startplatz eignete sich nicht, das Gras dort war zu lang – was auch immer das für Auswirkungen auf einen Ballonstart haben mag. Der Pilot, welcher meinen Ballon steuerte, verfügt über 22 Jahre an Ballonflugerfahrung, ein gebürtiger Katalane mit Namen Pep, der mittlerweile in der Schweiz lebend, nicht nur hier fliegt, sondern auch in Kenia und Myanmar. Mit seinem Ballon hat er sogar den Kilimandscharo überflogen, er zeigte mir ein paar sehr eindrückliche Bilder von jenem Flug und anderen Erlebnissen auf dem afrikanischen Kontinent. Grund genug, sich auf sein Fachwissen zu verlassen! Also fuhren wir noch ein kleines Stück weiter zu einem besser geeigneten Feld und dann ging es zügig, aber erstaunlich ruhig zur Sache. Der Pilot erklärte den interessierten Fluggästen zahlreiche Details zum Ballon an sich, die Art und Weise, wie die einzelnen Elemente zusammen gesetzt werden, welche Grundvoraussetzungen erfüllt sein müssen, damit ein Ballon überhaupt starten kann und darf. Beim „Zusammenbau“ des Ballon-Konstruktes ist aktive Mithilfe nicht nur möglich, sondern sogar erwünscht. Der Korb wiegt allein um die 700 Kilogramm, der Ballon nochmals um die 300, je nach Grösse und Ausführung. Es verwundert nicht, dass das eingespielte Team vor Ort über zum Teil sehr spezielle Zusatztechnik verfügt, um solche Flüge überhaupt zu ermöglichen. Da Sicherheit bei alledem gross geschrieben wird, wird sogar vorab jeder Fluggast nicht nur danach gefragt, wie hoch das eigene Körpergewicht ist, sondern auch noch darauf hin gewiesen, dass eventuell mitgeführte Taschen und Rucksäcke möglichst klein sein sollten. Der Platz in so einem Ballon-Korb ist sehr beschränkt!
Wie wenig Ahnung ich von der hohen Kunst des Ballon-Fliegens hatte, erahnte ich erst, als ich mit eigenen Augen sehen konnte, wie zügig und vor allem auf welche Weise so ein Ballon überhaupt flugfähig gemacht wird. Im Grunde genommen wird die Ballonhülle in voller Länge ausgebreitet und mit dem vorab auf die Seite gekippten Korb verbunden, welcher seinerseits wiederum mit Seilen an einigen Transportfahrzeugen befestigt wird. Zwei kräftige Gebläse füllen dann den Ballon mit normaler Luft, anschliessend wird der Brenner gestartet, welcher am Korb befestigt ist. Dieser Brenner erwärmt nun die kühle Luft in der Ballonhülle, welche daraufhin sich langsam und fast schon majestätisch anmutend zum Himmel aufrichtet. Dann muss es etwas zügig gehen: Sobald der Ballon gefüllt ist, müssen die Fluggäste in den Korb klettern – trotz vorhandener Steighilfen keine ganz banale Angelegenheit! Der Korb ist in fünf Abschnitte unterteilt, in dem mittleren Abteil stehen die Gasflaschen, hier ist der Arbeitsplatz des Piloten. In den verbleibenden vier Abschnitten finden die Fluggäste Platz, drei pro Abteil. Es geht also etwas „kuschelig“ zu, aber das tut der Sache keinen Abbruch. Nach einer kurzen Zeit des Wartens hob dann mein Ballon ab, ein zweiter erhob sich kurz darauf in die Höhe – eine sehr sanfte Angelegenheit! Apropos „Ballonhülle“: Die beiden Ballone, die sich gestern in den Himmel erhoben, waren mit grossen Werbeaufschriften bedruckt, der eine mit dem Sujet einer Metallverabeitungsfirma, meiner mit dem Sujet von „Aare-Biere“. Sponsoring ist bei alledem notwendig, die Ballon-Fliegerei ist ein sehr kostenintensives Ding.
Langsam erhoben wir uns in den von zahlreichen Wolken bedeckten Himmel über uns. Bei klarem Himmel hätten wir wohl eine fantastische Aussicht über Bieler-, Murten- und Neuenburgersee, den Chasseral und die zahlreichen Gipfel der Hochalpen gehabt, aber mir machte das nichts aus, wer mich ein klein wenig kennt wird wissen, dass ich ein grosser Freund von dramatisch anmutenden Wolkenszenerien bin. Dennoch konnte man viel sehen und entdecken! Der Pilot brachte uns über die erste, vergleichsweise tief liegende Wolkendecke. Durch so eine Wolkenschicht zu stossen, wirkt so vollkommen anders, als wenn man in einem normalen Flugzeug sitzen würde! Über mehrere Minuten hinweg ist man vollends von Wolken umschlossen, man sieht keinen Boden und auch keinen Himmel, noch nicht einmal die Sonne kann man erahnen. In diesen Minuten kam es mir vor, als würde ich in irgendeiner Zwischenwelt weilen, in welcher Masse wie Zeit, Höhe, Temperatur oder dergleichen nicht existieren. Ein sehr tief gehendes Gefühl! Wenn dann auch noch für kurze Zeit im Korb niemand sprach und der Pilot den Brenner nicht betätigte, dann war es auch noch vollkommen still, kein einziger Laut war zu hören und auch kein Wind zu spüren. Apropos „Wind“: Unwissend, wie ich vorab war, nahm ich an, dass es bei solch einem Flug recht windig zugehen würde, aber da lag ich vollkommen falsch. Da oben regt sich keine einzige Sekunde lang irgendein Lüftchen, da man sich schliesslich mit dem Wind bewegt, man ist sozusagen Teil des Windes. Sonderlich Hitzeempfindlich aber sollte man nicht sein. Wenn der Pilot den Brenner betätigte, so erinnerte mich der Hitzeschwall, der von oben in meinen Nacken kroch, an die Feuerzauber, die man am ganzen Körper spüren kann, wen man bei einem Konzertbesuch der Gruppe „Rammstein“ in der ersten Reihe stehen darf – oder muss, je nachdem.
In knapp einer Stunde beförderte uns der Pilot auf eine Höhe von 2315 Metern über dem Meeresspiegel, ganze 17 Kilometer wurden wir von dem Wind sanft bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 18 und einer maximalen Geschwindigkeit von 41 Stundenkilometern in nordöstlicher Richtung über den Kanton Bern getragen, wobei wir in der Höhe von Messen kurz die südlichste Grenze des Kantons Solothurn überquerten – zumindest teilte mir das mein GPS-Tracker, den ich kurz nach Flugbeginn gestartet hatte, so mit. Vielleicht weichen diese Werte ein klein wenig von den tatsächlichen ab, aber so wichtig sind derartige Details nun wahrhaftig nicht, wenn man diese Spielzeugwelt unter sich und jene überwältigende, unendliche Himmelsschönheit um und über sich in dieser Form erleben darf, oder? Gegen Ende unserer Ballonfahrt zeigte der Pilot uns sein ganz grosses Wissen. Er liess den Ballon recht schnell sinken und flog anschliessend sehr tief über eine doch recht lange Strecke hinweg in recht geringer Höhe über dem Boden. Ab und an wurde mir dabei etwas mulmig, schliesslich ist die Schweiz dicht besiedelt, aber er steuerte uns versiert und sicher über Hochspannungsleitungen, Bäume, Bauernhöfe und andere Hindernisse hinweg. Kurz vor Ende schwebten wir sicherlich nur noch ein bis zwei Meter über dem Erdboden, aber auch das war eine besondere Erfahrung.
Wieder auf dem Boden angekommen gab es zur Feier diesen besonderen Erlebnisses ein paar Schlucke Sekt (der gute schwarze „Freixenet“) in mit eigenem Logo versehenem Glas. Als Souvenir durfte jeder Fluggast sein Glas behalten (auch wenn man Bier statt Sekt getrunken hatte). Eine schöne Form, die Erinnerung an jenen Tag noch lange wach zu erhalten, finde ich. Nach der Landung und auf der Rückfahrt zum Ausgangspunkt in Studen unterhielt ich mich noch lange und intensiv mit dem Piloten, nicht nur über die Ballon-Fliegerei, sondern auch über mein heiss und innig geliebtes Katalonien und auch kurz über Motorräder. Ich mag Menschen sehr, die in ihrer Berufung aufgehen und deren Augen leuchten, wenn sie von ihren Erlebnissen und Erfahrungen erzählen – und seine Augen funkelten regelrecht. Zwischenzeitlich musste aber der Ballon und das gesamte Gerät wieder zusammen gepackt und verstaut werden. Die dafür notwendigen Fachkräfte und Fahrzeuge hatte der Pilot noch während des Fluges in die ungefähre Landezone geschickt. Auch hier bemerkte ich die erstaunliche Routine und Versiertheit des Teams – und auch jetzt war tatkräftige Hilfe von den Fluggästen erwünscht und willkommen. Auf der Rückfahrt im Zug nach Zürich liess ich all die fantastischen Eindrücke von jenem Ballonflug auf mich wirken, aber erst zuhause angekommen schaute ich mir das eine oder andere an jenem so wundervollen gestrigen Tag gemachte Foto lange an. Was für ein sehr prägendes und wunderschönes Erlebnis! Den Menschen, die mir dieses Erlebnis möglich gemacht haben, bin ich zu tiefem Dank verpflichtet! Selten habe ich derart schöne und einzigartige Momente in meinem Leben erfahren dürfen! Vielen, vielen, zutiefst herzlichen Dank!
