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- Kunstmuseum Bern – „Chaïm Soutine – Gegen den Strom“
- Bündner Kunstmuseum Chur – „Otto Dix und die Schweiz“
- Vitra
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Das zwischen 1775 und 1780 erbaute Haus zum Kirschgarten ist eine Besonderheit in Bezug auf die Geschichte und Architektur nicht nur der Stadt Basel, sondern auch der gesamten Schweiz. Nach Aussen in reinstem Klassizismus gehalten birgt es im Inneren zahlreiche Elemente der Freimaurer-Kultur, die in ihrer Klarheit nahezu einzigartig in diesem Land sind, es ist der einzige für Freimaurerlogenzwecke erhaltene Bau der Schweiz. Für den Seidenfabrikanten und Handelsmann Johann Rudolf Burckhardt vom Architekten Johann Ulrich Büchel als Wohn- und Geschäftshaus erbaut ist das Haus zum Kirschgarten ein Paradebeispiel für Basels wechselhafte und höchst interessante Geschichte. Auf 2600 Quadratmetern zeigt das Haus zum Kirschgarten als Bestandteil des Historischen Museums Basel seit 1951 Beispiele für Wohn- und Lebenskultur durch viele Jahrhunderte: Biedermeier, Empirismus, Historismus, Louis XVI, Jugendstil, Klassizismus – kein Stil wurde ausgelassen. Angereichert wird dieses Konzept durch zahlreiche temporäre und dauerhafte Präsentationen von Sammlungen unterschiedlichster Art.
In diesem Haus kann man schnell die Orientierung verlieren, aber das schmälert die Erfahrung nicht. Jeder Raum ist anders gestaltet oder widmet sich einem anderen Thema. Je nach Epoche wurden zahlreiche Möbel und Gebrauchsgegenstände zusammen gestellt, die in ihrer jeweiligen Gesamtheit in einem Raum die Gestaltung der Zeit nahezu Stilrein vermitteln. Ich kann mich nicht daran entsinnen, jemals zuvor ein vergleichbares Bauwerk mit derart vielen Ausstellungsgegenständen zu Gesicht bekommen zu haben! Zur Zeit läuft eine sehr sehenswerte Ausstellung über Fayence-Geschirr und Porzellan, vorwiegend aus dem nicht weit entfernt liegenden Strasbourg. Obwohl Basel für lange Zeit einer der wichtigsten Handelsplätze in Europa war, konnte man hier nicht alles finden, was zur jeweiligen Zeit modern oder besitzenswert war, in Fayence-Technik gehaltenes Geschirr und Kachelöfen wurden hier nicht produziert, sondern mussten importiert werden. Zu welcher Blüte es diese Kunst trieb, kann man hier an einigen sehr schönen Beispielen erkennen.
Viele der Räume sind absichtlich dunkel gehalten, einerseits zum Schutz der Ausstellungsgegenstände, andererseits aber auch um die Lichtverhältnisse der damaligen Zeit wiederzugeben. Wer hier fotografieren möchte, braucht ein sehr lichtstarkes Objektiv, Blitz und Stativ sind verboten. Dafür kann man man sich – entsprechendes Vorstellungsvermögen voraus gesetzt – ein rundum stimmiges und vollständiges Bild davon machen, wie Basels (eher vermögende) Menschen durch die Jahrhunderte hinweg gelebt haben. Manches wirkt antiquiert, unglaublich dunkel und schwer, anderes leicht, hell und farbig, einige Dinge gibt es in anderer Form noch heute, andere erscheinen amüsant, schräg oder zum Teil sogar absurd.
Das Haus zum Kirschgarten beherbergt aber auch zahlreiche Sammlungen, so zum Beispiel wissenschaftliche Instrumente der Universität Basel, zahlreiche Exemplare der mittlerweile verschwundenen Basler Uhrenmanufakturen und wunderschönes altes Spielzeug, vorwiegend aus Deutschland, zum Beispiel aus dem Erzgebirge. Das Haus zum Kirschgarten ist eines von sage und schreibe drei Museen in und um Basel, die sich mit Spielzeug befassen! Beim Betrachten jener Exponate kamen zahlreiche Erinnerungen aus meiner Jugend in mir hoch, in unserer Familie gab es auch einige inzwischen sehr alte Holzspielzeuge, zum Teil ebenso aus dem Erzgebirge. So manches Mal wunderte und freute ich mich darüber, mit wieviel Hingabe, Liebe und Präzision Menschen wunderschöne Dinge erschaffen haben, die hier unter einem Dach ein neues Zuhause gefunden haben. Auch wenn man sich für die im Haus zum Kirschgarten gezeigten Ausstellungsthemen eher weniger interessiert, so möchte ich doch behaupten, dass sich ein Besuch für jeden auf die eine oder andere Art und Weise lohnen kann. Zumindest ist dieses Museum ein sehr interessanter und unglaublich reicher und vielseitiger Spiegel von Basels Vergangenheit, den man sich nicht entgehen lassen sollte, wenn man dieser Stadt am Rhein einen Besuch abstattet.
