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Vielleicht hätte ich mich besser vorbereiten sollen. Genauer: Vielleicht hätte ich mich überhaupt vorbereiten und vorab informieren sollen über das, was ich meiner typischen Art als Ausflugsziel bestimmte. Ich sah ein Foto, fand die abgebildete Örtlichkeit als recht ansprechend und packte meine übliche Begleitausrüstung zusammen, ohne auch nur annähernd zu wissen, was mich in der „Ermitage Arlesheim“ erwarten sollte. Aber so bin ich nun einmal auch. Zuweilen lasse ich alles vollkommen unvoreingenommen auf mich wirken und erst hinterher informiere ich mich tiefer gehend über das, was ich besucht habe. So wurde ich mich etwas konfrontiert, was für meine Begriffswelt fast ausnahmslos unter „grenzwertig“ verbucht wird, aber dazu später mehr.
Bei der Ermitage Arlesheim handelt es sich um einen Landschaftsgarten, eine „Denkmallandschaft“, die grösste ihrer Art in der Schweiz. Nahezu nichts, was in jener Landschaft nahe zur Grenze des Kantons Solothurn heute sichtbar ist, ist jemals homogen im Laufe von Jahrhunderten gewachsen, sondern bewusst geplant und in verschiedenen Abschnitten so umgesetzt und gebaut worden, wie sich jenes Areal derzeit präsentiert. Der älteste Bestandteil dieses Landschaftsgarten bildet das Schloss Birseck. Diese Schlossanlage gehörte ursprünglich nicht zur Ermitage, sondern wurde erst später als Ruine in das Gesatltungskonzept einbezogen, alle anderen Gebäude, die teilweise natürlich entstandenen oder nachträglich in den Stein gehauenen Grotten, die Weiher, die Wege und Verweilstätten sind in drei Gestaltungsphasen in den Jahren 1785, 1793 und 1812 entstanden. Das Schloss selbst wird erstmalig 1239 erwähnt, als es in kirchlichen Besitz gelangte. Bis 1763 war die Anlage bewohnt, danach verfiel sie zunehmend und wurde 1793 durch die Bauernaufstände stark in Mitleidenschaft gezogen und erst mit der Neugestaltung der Ermitage als Ruinenbau in die Gestaltung integriert.
Wozu aber ein Landschaftsgarten, ein künstlich erschaffener Spiegel anderer Regionen der Welt an bewusst gewählten Orten? In den meisten Fällen sollten solche Anlagen die Sehnsüchte derer befriedigen, die von fernen Zielen träumten oder aber eine stark romantisierte Sicht auf bestimmte Zeitalter der Menschheit besassen, nicht selten waren solche Anlagen schlichtweg eine Mode-Erscheinung unter reichen Menschen, die ihr Verständnis von gewissen Epochen in dieser Form verewigt sehen wollten. Europa ist voll von Beispielen dieser Art! So kann man, wenn man an den Südwest-Rand von Berlin in den Ortsteil Wannsee fährt, auf bestimmten Wegen die Reise von Deutschland über die Alpen nach Italien nachempfinden, gestaltet vom grossen Landschaftsarchitekten Peter Joseph Lenné, in Zürich erinnern zum Beispiel im Rieter-Park zahlreiche Gestaltungselemente an bestimmte Zeiten, Weltanschauungen und dergleichen. Im Falle der Ermitage Arlesheim handelt es sich ursprünglich um einen Landschaftsgarten nach englischem Vorbild, in den späteren Gestaltungsphasen wurden zunehmend Elemente der griechischen Mythologie, der Deutschen Romatik und des Klassizismus, sowie christlich-kirchliche Symbole hinzu gefügt. Ein recht wüstes Durcheinander, aber so war das eine Zeit lang nun einmal die Mode in Europa unter denen, die sich derartiges leisten konnten. Konzipiert und angelegt wurde diese Anlage von dem Domherren Heinrich von Ligertz und seiner entfernteren Verwandten Balbina von Andlau, um einerseits arme Menschen in dieser Region zu beschäftigen, aber auch andererseits den Bewohnern und Besuchern der Stadt Basel ein besonderes Naherholungsgebiet zu präsentieren. Das war es dann aber auch mit aller Religiösität oder meinetwegen Spiritualität! Warum erwähne ich das derart nachdrücklich?
Aus verschiedenen Gründen erscheint mir der Grossraum Basel als das Zentrum der Freidenker-Kultur. Von hier sind zahlreiche Anschauungen und Erkenntnisse nicht-religiöser Natur in die Welt geströmt, kein geringerer als der Anthroposoph Rudolf Steiner, der im nahe gelegenen Dornach im Kanton Solothurn nicht nur 1925 verstarb, sondern vorher auch das absonderliche „Goetheanum“ erbauen liess, wirkt mit seiner Esoterik westlicher und christlicher Prägung bis zum heutigen Tage insbesondere in dieser Region nach. Ich habe mich nie eingehender mit Esoterik im Allgemeinen, wie der Steiners befasst, mir erschienen und erscheinen die wenigen Eindrücke, die ich bisher von jener Freidenkerkultur gesammelt habe (und zuweilen sammeln musste…) als zu „schräg“ für mein Verständnis der Welt und Menschheit. Was ich vor Besuch der Ermitage Arlesheim nicht wusste (und eben vorab vielleicht besser hätte ermitteln sollen): Dieser Landschaftsgarten ist offensichtlich ein beliebtes Zeil von Esoterikern und Freidenkern! Grundsätzlich habe ich damit kein Problem, wenn aber das „Sendungsbewusstsein“ gewisser Vertreter dieser Anschauungen zu sehr ungefragt auf mich missionarisch einwirken soll, dann mache ich sehr schnell dicht. Das gilt nicht nur für Esoterik, sondern auch generell für religiöse oder zuweilen stark sektiererisch anmutende Bewegungen, die so manch ein Mensch vollkommen ungehemmt an Orten wie der Ermitage auf die restliche Menschheit loslassen zu müssen meint.
Ich staunte nicht schlecht, als ich innerhalb kürzester Zeit begriff, an welchem Ort ich mich aufhielt, einem in „Fachkreisen“ der Esoterik so genannten „Kraftort“. Ein aus dem süddeutschen Raum stammender, recht „krachledern“ daher kommender Mensch, der ansonsten problemlos als „Hell`s Angel“ durchgehen würde in Begleitung einer nicht minder erscheinenden Schweizerin, er ausgestattet mit Wünschelrute und einem recht „ausladenden“ Sendungsbewusstsein gegenüber allem menschlichen Leben in seiner direkten Umgebung (mich nicht ausgenommen!), ein Gruppe von vier Russinen, eine Mutter mit ihrer Tochter und deren zwei Töchtern, die Mutter salbungsvoll die Hand auf den Kopf des einen Kindes legend, während sich die Tochter der Mutter glückseelig-dümmlich lächelnd an einem der besonderen „Kraftpunkte“ dieses Areals das Haar bürstete, drei recht blässliche jüngere „Damen“, alles andere als „typisch weiblich“, dafür aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit voll und ganz „vegan“ und „schwingungskonform“ gekleidet in Begleitung eines jüngeren Herrn, der normaler Weise wohl als „Californian Beach- & Surfboy“ durchgehen würde, die Damens mit sinnlich-entrückt vom Boden abgewinkelten Armen an mehr oder minder bewusst gewählten Orten in der Landschaft stehend die „Kräfte“ in Form von bis zu „22.000 Bovis“ hier und „75.000 Bovis“ dort (schlagen Sie selbst nach, was es mit diesem Dummfug auf sich hat, ich erkläre das hier bewusst NICHT!) abhebend auf sich wirken lassend, während der Beachboy lediglich in ganz und gar unveganen Surf-Shorts einer recht bekannten Designer-Marke seinen makellosen Körper von einem aus einer jener Grotten tröpfelnden Mini-Wasserfall berieseln lässt, auffällig viele betont „anders“ gekleidete Damens jenseits der 50er oder 60er mit rot gefärbten Haaren und behängt mit irgendwelchem mehr oder minder „edlem“ Gestein (sicherlich auch irgendwie „schwingend“, nicht selten passend zur jeweiligen Figur), ja sogar einen recht „Instagram-“ oder „RTL2-geprägten“ und entsprechend theatralisch-professionell inszenierten Heiratsantrag kann (oder muss…) man hier erleben – auch wenn ich an keinem Fleck in der Ermitage Arlesheim auch nur im entferntesten irgend etwas „anderes“ in mir verspürte, so hatte ich auf meine Art und Weise meinen gesonderten Spass. Nur selten sind mir an einem Ort bisher derart viele recht eigenartige Vertreter der Spezies „besonders veranlagter esoterisch orientierter Mensch“ begegnet. Fast hätte ich wieder damit begonnen, Menschen so zu fotografieren, wie ich es einst eine Zeit lang tat: Schonungslos. Aber offensichtlich waren die Kräfte vor Ort nicht stark genug in mir am arbeiten, die Kräfte wollten einfach nicht reichen, ein anderes Objektiv aufzuschrauben und dann den Auslöser zu drücken, verdammt nochmal! Ich verspürte schlichtweg nichts aussergewöhnliches, nichts gesondert „schwingendes“ oder „bisher unbekannt auf mich wirkendes“, einfach
nichts.
Das ändert aber nichts daran, dass die Ermitage Arlesheim an sich ein schöner, durchaus besuchenswerter Ort ist – wenn man in der Lage dazu ist, all jene allzu freidenkerisch auftretenden „Parallelkräfte“, die sich offensichtlich vor allem an Wochenenden hier zu versammeln scheinen, zu ignorieren. Oder aber deren Kraftpotential dazu nutzt, den eigenen Sinn für Humor zu schärfen…
