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Le sentier du Kilomètre Zéro: GPX | PDF
Länge: 7,10 Kilometer
Höhenunterschied: 73 Meter
(?)
Man mag es heute kaum glauben, aber vor knapp 110 Jahren war diese entlegene Region am äussersten nord-östlichen Rand des Kantons Jura eine touristische Attraktion vor allem für Besucher aus den beiden Basel-Kantonen und in einem gewissen Sinne gab es bereits damals hier bei Bonfol, nicht allzu weit weg von Porrentruy, ein Dreiländereck – nur dass jenes einen ganz anderen Ursprung hatte und von ganz anderer Natur war als jenes, welches man heute an der Stadtgrenze von Basel erkunden kann. Vor 110 Jahren, im August 1914, wurde hier der Anfang der Front zwischen den beiden Kriegsparteien Frankreich und dem deutschen Kaiserreich festgelegt, die Kampflinie, die auf einer Strecke von über 750 Kilometern bis nach Ostende an der Nordseeküste reichte. Angeblich starben hier auch die beiden ersten Soldaten jenes Ersten Weltkrieges, in Frankreich immer noch „Der grosse Krieg“ genannt. Hier, bei dieser Ausbuchtung auf der Landkarte, im Volksmund auch „Entenschnabel“ oder „Larguezipfel“ genannt, grenzten ehemals drei Nationen aneinander: Frankreich, Deutschland und die Schweiz. Es war jene exponierte Lage jenes eigentümlichen Grenzverlaufes, die diese Region zu einer Touristenattraktion machte, hier wurde intensiv beobachtet, wie die beiden grossen Kriegsparteien übereinander her fielen – im Schutz der Schweizer Grenze und Neutralität in jenem Krieg. Übrig geblieben ist davon nur noch eine Grenze, das Deutsche Kaiserreich musste das Elsass nach jenem Krieg an Frankreich abtreten. Umso deutlicher kann man eine ganz andere Grenze in jener Region wahr nehmen, die bis zum heutigen Tage einigen Zündstoff in sich birgt: Die Sprachgrenze zwischen Französisch und dem hier noch oft anzutreffenden Elsässer-Deutsch. Einige Ortsschilder in dieser Region wurden auf den Kopf gedreht, eine Form von Protest gegen die französische Schreibweise eines jeweiligen Ortsnamens.
Dieser Wanderweg ist im Grunde genommen ein Lehrpfad, auf welchem man viele Details zur Situation kurz vor Ausbruch der ersten Kampfhandlungen erfahren kann, warum ausgerechnet hier am Grenzfluss Largue der „Kilometer 0“ der Front definiert wurde, unter welchen Bedingungen die Soldaten der drei Nationen hier untergebracht waren und ihren Dienst versehen mussten und welche zum Teil skurril anmutenden Begleiterscheinungen dieser Grenzverlauf mit sich brachte. Ein Verein kümmert sich um den Erhalt und die Dokumentation der zum Teil rekonstruierten, zum Teil aber noch im Originalzustand befindlichen Anlagen, einige kann man genauer inspizieren, andere sind mittlerweile vom Einsturz bedroht und demzufolge gesperrt. Die Natur hat sich ihr ehemaliges Reich wieder zurück geholt, seinerzeit wurden viele Bäume gefällt, um freies Schussfeld auf den jeweiligen Gegner zu haben. Nach jenem Krieg wuchs hier ein neuer Wald heran, ein vergleichsweise junger, aber wunderschöner, sehr grosser Laubwald. Wenn man nicht wüsste, dass sich jene Anlagen und dieser Lehrpfad hier befinden, so könnte man glattweg an jenen Relikten vorbei laufen. Wenn man sich aber mit dieser Thematik befasst und sich für jene interessiert, so kann man sich selbst heute noch gut vorstellen, wie die Bedingungen für die Soldaten hier einst waren, sei es in einem Betonbunker oder in einem offenen Schützengraben, in und auf morastigem Grund errichtet.
1914 verlief die Front zwischen den Ortschaften Pfetterhouse (Frankreich) und Moos (Deutsches Kaiserreich) bis hin zu jenem „Entenschnabel“ oder „Larguezipfel“ (Schweiz). Dort wurde 2012 eine Holzbrücke zur Überquerung des Largue errichtet, zu Kriegszeiten hatte die Schweiz hier einen Stacheldrahtzaun und verschiedene Beobachtungsposten errichtet, um die beiden Krieg führenden Grossmächte im Auge zu behalten, eine Überquerung des Largue war seinerzeit trockenen Fusses also nicht möglich, dennoch kam es immer wieder zu fotografisch dokumentierten Begegnungen von Soldaten aller drei Nationen in diesem Gebiet. Auch im Zweiten Weltkrieg hatte diese Region eine besondere Bedeutung, unter anderem flohen hier auch Elsässer in die Schweiz, die sich nicht von der Deutschen Wehrmacht zum Militärdienst für Nazi-Deutschland zwingen lassen wollten. Die Schweiz beobachtete all diese Vorgänge…
Auch wenn man sich nicht für jene Thematik interessiert, so ist das Abwandern des „Kilometer 0 – Weges“ eine schöne Angelegenheit, aber ein paar Dinge sollten Sie beachten. Wenn Sie gedenken sollten, ein paar der noch immer zugänglichen Anlagen näher in Augenschein zu nehmen, sollten Sie eine Taschenlampe dabei haben und doch etwas gelenkig sein, manche Bauten sind sehr niedrig und eng. Ignorieren Sie vor allem nicht die Schilder, die einen Zutritt zu bestimmten Relikten verbieten! Der Beton, aus welchem jene gebaut wurden, ist mittlerweile nun einmal auch 110 Jahre alt, entsprechend bröselig und nicht mehr tragfähig! Ganz grundsätzlich sollten Sie auch Ihre persönlichen Dokumente mit sich führen, denn man überquert auf jenem Weg mindestens zwei Mal die Grenze zwischen Frankreich und der Schweiz, entsprechend platzierte Schilder weisen auf jene Verpflichtung hin. Weite Teile des Weges sind gut begehbar, verlaufen durch den bereits erwähnten schönen Wald, die Zugänge zu den Anlagen aber sind oft unwegsam und dürften selbst in einem heissen Sommer recht matschig sein, vernünftiges, wasserdichtes oder zumindest -abweisendes Schuhwerk ist Pflicht, in warmen Jahresabschnitten dürfte sicherlich auch ein Mückenspray nicht schaden. Grundsätzlich kann man mit dem ÖV in diese Region anreisen, allerdings kommen zu der Wanderstrecke entsprechend noch zusätzliche Wegstrecken von bis zu 2,5 Kilometer hinzu. Abgesehen von dem streckenweise sehr matschigen Untergrund weist diese Rundwanderung aber keine absurden Höhenunterschiede auf, sie dürfte für jede Form von Kondition geeignet sein.
