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Lac de Moiry – Lac de Châteaupré: GPX | PDF
Länge: 9,25 Kilometer
Höhenunterschied: 103 Meter
(?)
Erstmals haben wir eine Wanderung im Kanton Wallis absolviert und ich bin mir sicher, dass die Eindrücke von jenem Fussweg entlang der Ufer zweier Seen bis zur Zunge des Zinalgletschers uns noch lange in Erinnerung bleiben werden! Für diese Unternehmung sind wir sehr früh aufgestanden und auch erst spät am Abend wieder zurück gefahren, einmal mehr haben wir ausschliesslich den ÖV für diese Unternehmung genutzt. An heissen Tagen wie jenem, an welchem wir diese Wanderung absolviert haben, ist es ganz angenehm, in der ersten Klasse der SBB-Züge mit herrlich kühler Luft besprüht sich durch die Schweiz kutschieren zu lassen und entspannt am Ziel anzukommen, nicht nach Parkplätzen oder Autobahnausfahrten suchen zu müssen. Mit der Bahn fuhren wir bis nach Sierre / Siders, von dort aus mit zwei Postbus-Linien bis hinauf zur Staumauer von Moiry und starteten von dort aus unsere Wanderung bis zum Gletscher und wieder zurück. Allein die Fahrt mit dem Postbus war schon sehr spektakulär und einmal mehr empfanden wir Hochachtung vor den Fahrkünsten der Chauffeure, aber auch die Aussichten in die tief eingeschnittenen Täler jener Region liess uns vielfach staunen, so vielseitig und schön erschienen uns die Varianten der Erscheinungsbilder dieser Region der Alpen. Immer wieder überrascht es mich, wie viele unterschiedliche Gesichter jenes Bergmassiv im Herzen Europas aufzuweisen hat, allesamt einzigartig, besonders und schön!
Erstaunlicher Weise bewegt man sich hier offensichtlich nicht in einem Naturpark oder dergleichen. Auch unter der Woche scheint es hier viele Besucher hin zu ziehen, zahlreiche von ihnen campieren sogar in der Nähe der Seen in ihrem eigenen Wohnmobil oder Wohnwagen. Auf beiden Wegen war unser Postbus gerammelt voll mit Menschen, die Klimaanlage konnte da nicht mehr viel ausrichten, dafür waren die Temperaturen da oben auf über 2400 Meter über dem Meeresspiegel mit 21 Grad Celsius angenehm, während in den Tälern und im Flachland der Schweiz vielerorts das Thermometer bereits auf über 30 Grad geklettert war. Natürlich wird einem auch in solchen Regionen beim Wandern warm, einige kurze Abschnitte des Weges führen steil bergauf und erfordern zumindest gutes Schuhwerk und je nach Wetterlage auch ein klein wenig Trittsicherheit, dennoch wird dieser Weg als einfach eingestuft. Je nachdem, wie man die Route beginnt, kann man auf der am Lac de Moiry entlang führenden Strasse bis zum Gletschersee Lac de Châteaupré und dann auf den üblichen Wanderwegen zurück zur Staumauer laufen, oder aber man kürzt die Wanderung ab, indem man mit dem Postbus bis zum Gletschersee fährt und dann von dort aus auf den Trampelpfaden wieder hinunter läuft – alleine dürfte man aber dort oben nur selten sein, die Seen sind ein beliebtes Ausflugsziel. Im Winter kann man sogar geführte Touren in die Gletscherhöhlen absolvieren (der Zugang zu jenen ist im Sommer gesperrt), allerdings muss man hierfür eine recht lange Wanderung aus den tiefer gelegenen Ortschaften bis hier herauf absolvieren, der Postbus fährt im Winter hier nicht herauf. In der Nähe des Gletschers liegen auch zwei SAC-Hütten, die Cabane du Petit Mountet und Grand Mountet, von welchen aus man auch hochalpine Touren beginnen kann.
Der Lac de Moiry, entstanden durch den Bau der Staumauer Mitte der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts, besticht vor allem durch seine ungewöhnlich kräftige türkisblaue Farbe. Es lohnt sich, auf dem Wanderweg den Blick auch mal ab und an zurück zu richten, dann erscheint dieser See in Verbindung mit den umliegenden Bergen und dem Himmel immer wieder in einem neuen wunderschönen und irgendwie jenseitig anmutendem Bild. Ich kann mich bei bestem Willen nicht daran entsinnen, jemals eine Malerei eines Bergsees gesehen zu haben, die diese ungewöhnliche Farbe des Wassers korrekt wiedergegeben hätte. Das Wasser ist derart mit Mineralien und anderen Stoffen angereichert, dass man nur maximal 20 Zentimeter in die Tiefe schauen kann, was den jenseitigen Charakter dieses Sees noch mehr verstärkt. Wird man gerade einmal nicht von irgendwelchen Kampfwanderern und Schulklassen über den Haufen gerannt, dann fühlt man sich an den Ufern jenes Sees ein klein wenig in eine andere Welt versetzt. Ganz anders erscheint der Gletschersee Lac de Châteaupré, weiter oberhalb des Lac de Moiry gelegen. Sein Wasser ist typisch milchig grau-blau, eingefärbt von den winzigen Gesteinspartikeln, die der Zinalgletscher, welcher wiederum aus den drei Gletschern Grand Cornier, Durand und Mountet entsteht, im Laufe vieler unzähliger Jahre hier herunter transportiert hat. Leider muss man hier am Rande der faszinierenden Eis-Welt ihr langsames Sterben wahr nehmen, bereits an der Staumauer weisen Bildtafeln auf den stetigen Schwund jener einstmals fast 20 Quadratkilometer grossen Eisflächen hin. Irgendwann werden diese majestätisch anmutenden Flächen verschwunden sein. Eine traurige Aussicht, durch Menschenhand ausgelöst und Jahr für Jahr beschleunigt.
Wie das nun einmal an stark frequentierten Orten in der Schweiz gehen kann, finden sich auch hier oben einige „schräg“ anmutende Details. Natürlich gibt es an der Staumauer ein beleibtes Ausflugsrestaurant, weiter oben am Stausee eine mindestens ebenso beliebte Buvette (inklusive fragwürdig erscheinendem WC-Gebäude…). Jene Buvette entspricht aber nicht einmal ansatzweise dem, was man sonst so aus den Bergregionen der Schweiz kennt. Nehmen Sie sich sicherheitshalber selbst Proviant mit, es ist viel schöner, kleine Pausen an den Ufern des Stausees zu machen. Natürlich erfolgt das auf eigenes Risiko, aber in diesem See wird sogar gebadet, offensichtlich nutzen Einheimische aus der umliegenden Region den See zur sommerlichen Erfrischung. Nehmen Sie ein Fernglas, Spektiv oder ein Teleobjektiv mit! Abgesehen von den wunderschönen Ansichten der umliegenden Berge und des Gletschers (oder was noch von ihm übrig geblieben ist…) kann man mit etwas Glück sogar Murmeltiere sehen – hören kann man sie immer mal wieder. Mehr durch Zufall stolperten wir über ein Schild, welches am Ufer des Gletschersees postiert worden war. Auf jenem Schild ist ein junger Mann abgebildet, vor einer Bergkette (vermutlich die Alpen) und neben dem Foto von dem Mann einige Zeilen in hebräischer Schrift ohne Übersetzung. Wieder zuhause angekommen jagte ich die Zeilen durch eine Bild-Übersetzungsmaschine, ich bin des Hebräischen nicht mächtig, daher sollte die nachfolgende sinngemässe Übersetzung mit einer gewissen Vorsicht betrachtet werden (wenn mir das jemand korrekt übersetzen könnte, wäre ich sehr dankbar!):
Im Namen des Himmels: In Gedenken an einen stolzen Juden aus dem heiligen Land Israel. In Gedenken an den jungen Märtyrer, möge sein Blut gerächt werden. Ma’oz
Wer warum auch immer jenes Schild dort an den Ufern des Gletschersees postiert hatte, ist nicht zu ergründen gewesen, es muss aber einen Vorfall gegeben haben. Der Ruf nach Rache will so gar nicht in jene Umgebung passen…
