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- Preda – Lai da Palpuogna – Preda
- Talalpsee
- Lac de Montsalvens
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Länge: 8,88 Kilometer
Höhenunterschied: 384 Meter
(?)
So manch ein Name einer Gesteinsformation oder eines bestimmten Landschaftsbildes in der Schweiz lässt unweigerlich den Schluss zu, dass bei der Namensgebung irgendwelche im wahrsten Sinne des Wortes „sagenhafte“ Dinge im Spiel waren, so auch bei dieser einst durch den Cholersbach gebildeten Schlucht im Grenzgebiet zwischen den Kantonen Solothurn und Basel Landschaft. Die Webseite der Gemeinde Hägendorf im Kanton Solothurn, auf deren Grund der grösste Teil jener Schlucht liegt, liefert die Hintergrundinformationen zu jener Schlucht, die wir abgelaufen sind:
Die Tüfelsschlucht hiess nicht immer so, sondern erst seit sich ein Teufel mit einer armen Seele verlaufen hat. Er wollte die Seele beim Wuest in die Höhle bringen, aber im Cholersbachgraben war es so schön kühl, dass er samt der Seele in eine Pfütze sprang. Das dampfte!
Nachdem er die arme Seele in der Hölle (im Wuestgebiet) ablieferte, holte er seine gleichgesinnten Artgenossen in die Schlucht. Dort trieben sie ihr Unwesen. Sie spielten mit dem Wasser, standen unter die Wasserfälle und hüpften in die Pfützen, Seen und Weiher. Dabei fluchten sie, dass es das Harz aus den Tannen quetschte.Doch den Leuten im Dorf wurde es langsam unheimlich zu Mute. Denn Dampf stieg wie eine dunkle Wolke aus der Schlucht und blieb über dem Dorf hängen. Der Bach dampfte und fing an, nach Schwefel zu stinken. Die Forellen schwammen mit ihren silbrigen Bäuchen nach oben. Die Leute jammerten und waren verzweifelt – oder sie fluchten.
Jetzt rissen die Teufel auch noch Bäume aus und schmissen Felsbrocken ins Bachbett, um das Wasser zu stauen. Diesem Treiben musste natürlich ein Ende gesetzt werden, und so holten sich die Leute Hilfe vom Kapuzinerkloster in Olten.
Ein Pater kam. Er stieg mutterseelenallein in die Schlucht, während die Leute beteten und Kerzen für ihn anzündeten. Nun stiegen gelbe Nebelschwaden auf, und es polterte und tobte aus dem Graben.
Erst nach sechs Stunden kam der Pater zurück. Müde und erschöpft vom harten Kampf mit dem Bösen. Seine braunen Haare waren kreideweiss geworden und an der linken Schläfe hatte er das Mal einer feurigen Klaue.Seither sind die Tüfel aus der Schlucht vertrieben und der Bach ist wieder klar, nur der Name ist geblieben: „Tüfelsschlucht“.
Mit ein klein wenig Phantasie passt diese Sage gut zu dem Bild, welches diese offensichtlich beliebte Schlucht bietet, entsprechend erzählerisch aufbereitet werden vor allem Kinder hier ihren Spass haben (…oder es mit der Angst zu tun bekommen…)! Ich mag solche Sagen sehr!
Gänzlich unbekannt war uns diese Region zuvor nicht, Karmela war vor längerer Zeit zu Fuss in der Hauenstein-Region unterwegs und ich bin mit meinem treuen Eseli den Hauenstein– und den Santelhöchi-Pass abgefahren, aber hier herum gewandert sind wir zusammen bisher noch nicht. Einmal mehr sollten wir fest stellen, dass die Schluchten im Schweizer Jura ein unglaublich vielfältiges Bild davon abgeben, wie Wasser eine Landschaft formen kann, die Tüfelsschlucht unterscheidet sich deutlich von vielen anderen in diesem Gebiet. Anfänglich erschien sie uns kurz, vergleichbar mit den Gorges de Perrefitte, aber es handelt sich um eine lange Schlucht, die sehr viele unterschiedliche, insbesondere jetzt im Spätherbst wunderschöne Ansichten bietet. Nur sehr selten habe ich derart viele verschiedene Moos-Arten zu Gesicht bekommen, die je nach Sonneneinfall in die Tüfelsschlucht jene eigenartige, von vielen Grün-Variationen durchtränkte Atmosphäre verleihen. Ganz offensichtlich ist die Tüfelsschlucht sehr bekannt und beliebt, am Wegesrand finden sich zahlreiche Möglichkeiten zum Verweilen und natürlich auch zum Grillieren. Der Unterhalt dieser Schlucht wird grösstenteils aus Spenden finanziert, an mehreren Stellen kann man einen freiwilligen Obolus in entsprechende Kassen einwerfen, auch wird offensichtlich viel Freiwilligenarbeit geleistet, um diese Schlucht zugänglich zu halten.
An mehreren Stellen wird durch entsprechend grosse Schilder darauf hin gewiesen, dass das Ablaufen und das Verweilen in der Tüfelsschlucht ausnahmslos auf eigene Verantwortung geschieht. Gegen Ende unserer Wanderung begegneten wir einem Mann, der mit Messgeräten ausgestattet tiefer in die Schlucht ging, um sehr wahrscheinlich kritische Passagen des Weges in Augenschein zu nehmen. Uns selbst sind keine Abschnitte aufgefallen, in welchen es jüngst zu Steinschlägen gekommen ist, aber vollkommen unwahrscheinlich erschien uns dieser Umstand nicht. Es gab immer wieder grössere Rutschungen und Steinschläge, deren Hinterlassenschaften man immer wieder am Wegesrand gut erkennen kann. Mit Ausnahme von heissen Sommerwochen muss man sich hier wohl für den Rest des Jahres wohl immer mit gesteigerter Vorsicht bewegen, auf keinen Fall sollte man die vorgegebenen Wege verlassen!
Der von uns abgelaufene Weg durch die Tüfelsschlucht ist eine von sehr vielen Varianten, besonders im oberen Bereich kurz nach Langenbruck gibt es verschiedene Möglichkeiten, um zur Schlucht zu gelangen, auch finden sich immer wieder andere Zugänge zur Schlucht vor allem im unteren Bereich nahe Hägendorf, um kürzere Wegvarianten zu beschreiten. Der Tüfelsschlucht-Weg ist auch Bestandteil einiger Rund- und Etappenwanderungen mit Längen von über 20 Kilometern. Wir haben uns für eine „Von A nach B“-Wanderung entschieden, beginnend in Langenbruck (Kanton Basel Landschaft) bis nach Hägendorf (Kanton Solothurn), wo der Cholersbach im Ortskern irgendwo im Untergrund verschwindet. Beide Ortschaften lassen sich gut mit dem ÖV erreichen, Langenbruck beispielsweise mit dem Postbus von Waldenburg aus (wo man mit der Waldenburgerbahn der BLT von Liestal kommend anreist), oder aber mit der SBB von beispielsweise Olten aus bis nach Hägendorf, allerdings läuft man bei letzterer Variante fast ausnahmslos bergauf. Mit zwei „Eigenheiten“, wie ich es mal nennen möchte, muss man sich bei der Tüfelsschlucht leider arrangieren. An einer Stelle unterquert man die Autobahn A2, die Basel Stadt mit dem Autobahndreieck zur A1 bei Härkingen verbindet. Abgesehen davon, dass die entsprechende Brücke über die Schlucht so gar nicht ins Landschaftsbild passen will, kann mehr als deutlich hören, wie sehr jene Autobahn ausgelastet ist. Darüber hinaus werden vor allem im Herbst Schiessübungen auf dem nahe gelegenen Truppenübungsplatz Spittelberg abgehalten (wenn Sie diesen hier hinterlegten Link anklicken, können Sie vorab ermitteln, wann da oben geschossen wird und wann nicht). Wer schreckhaft auf die Geräusche von Maschinengewehren und Schnellfeuerkanonen reagiert, sollte sich entsprechend andere Termine für eine Wanderung durch die Tüfelsschlucht aussuchen.
Vom Ortsrand von Langenbruck aus geht es bald in schöne Mischwälder – aber hier geht es auch auf eine kurze Distanz recht rassig bergauf. Geht man es langsam an, so ist das aber kein Problem, generell stellt diese Wanderung keine übermässig grossen Anforderungen an die eigene Kondition. Und sollte man doch einmal etwas aus der Puste kommen, so gibt es zahlreiche Möglichkeiten, am Wegesrand auch mal eine ausgedehnte Pause zu machen. Offiziell werden für den Weg durch die Tüfelsschlucht auf dem Weg, den wir gewählt haben, etwas mehr als zwei Stunden veranschlagt. Wir haben uns viel Zeit gelassen und in etwa fünf Stunden in Anspruch genommen, wir haben uns nicht verausgabt. Den Grossteil der Zeit haben wir benötigt, um zu fotografieren, so abwechslungsreich ist das Erscheinungsbild dieser Schlucht und der Region! Zu Beginn dieser Wanderung muss man auch ein paar Kuh-Weiden überqueren. Nun macht das leibe Vieh nicht unbedingt das, was man selber gerne hätte. In unserem Falle lag eine kleine Herde in unmittelbarer Nähe zu einem jener kleinen Tore, die man durchqueren muss. Mit etwas Ruhe und Geduld ist das aber machbar, vermeiden Sie einfach hektische Bewegungen und lautes Rufen.
Abgesehen von der bereits erwähnten Ausdauer stellt eine Wanderung durch die Tüfelsschlucht bergab (!) keine grossen Anforderungen, lediglich griffiges Schuhwerk ist vor allem im Herbst und Frühjahr sehr empfohlen, insbesondere auf den Passagen, in welchen man über Holzbalken- und Stein-Stufen weiter hinauf oder runter gehen muss. Die zahlreichen Brücken, die den Cholersbach queren, sind meistens aus sehr griffigen Gitterrosten gefertigt, dennoch sollte man auch hier darauf acht geben, wo man seinen Fuss hin setzt, die Geländer sind nicht ohne Grund angebracht. Insgesamt aber sind alle Webabschnitte sehr gut begehbar. In zwei Bereichen muss man aber offensichtlich immer mit Steinschlag rechnen. Die eine ist mit einer aufwändigen Fangnetz-Konstruktion ausgestattet, die andere besteht aus einer Holzbalken-Galerie, aber ganz generell muss in der gesamten Tüfelsschlucht mit entsprechenden Gesteinsabgängen gerechnet werden – insbesondere jetzt im Herbst, im Winter und im Frühjahr, sowie regenreichen Tagen, Wochen und Monaten. Sie sollten daher auch immer einen voraus schauenden Blick auf die Umgebung werfen. Unter der Woche jetzt im Spätherbst ist hier nur wenig los, ganzen vier Menschen sind wir auf unserem Weg begegnet. In den waremn Sommermonaten sieht das sicherlich ganz anders aus, da kocht die Tüfelsschlucht wieder. Nein, nicht weil der Teufel hier wieder sein Unwesen treibt, sondern weil diese Schlucht sehr beliebt ist und daher viel besucht wird, da wird man nicht so viel Ruhe haben, wie wir.
Natürlich hatte Karmela in der Tüfelsschlucht eine etwas andere Sicht auf die Dinge, die ich Ihnen hier nicht vorenthalten möchte. So viele verschiedene Pilze, wie jetzt dort aus dem Boden oder totem Holz spriessen, wollten abgelichtet werden – und ich meine, dass ihr das durchaus gut gelungen ist!
