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- Vorder & Hinder Schwendisee
- Gratweg Stoos
- Altberg-Turm
- Lägern-Grat
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- Äulischlucht
- Pfäffikon SZ – Etzel – Einsiedeln
- Napf-Blick
- Napf
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- Chaltbrunnental, Chessiloch & Chastelbachtal
- La Jacoterie (inoffiziell)
- Trübsee – Engelberg
- Vier Gesichter der Schweiz
- Areuse-Schlucht
- Rochers de Naye
- Schynige Platte
- Ruinaulta
- Trutg dil Flem
- Twannbachschlucht
- Schleifenberg
- Le sentier du Kilomètre Zéro
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- Rundweg Farnsberg
- Laufenburg – Stein
- Friedhof am Hörnli (CH) – Grenzacher Hornfelsen (D)
- Eptingen – Witwald – Eptingen
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- Le Pont – Grotte aux Fées – Grottes de Vallorbe – Vallorbe
- Lucelle – La Fille de Mai – Lucelle
- Verenaschlucht
- Dreiländerweg
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- Schmuggler-Wege
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- Reichenbachfall – Aareschlucht – Meiringen
- Aaschlucht
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- Tabeillon
- Taubenlochschlucht
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- Étang de la Gruère
- Chänelgrabewägli
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- Riehen (CH) – Inzlingen (D) – Riehen (CH)
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- Chilpen
- Preda – Lai da Palpuogna – Preda
- Talalpsee
- Lac de Montsalvens
- Via mala
- Schalensteine Arsiert

Länge: 6,20 Kilometer
Höhenunterschied: 218 Meter
(?)
Wenn der WWF eine Region in der Schweiz als besonders schützenswert bezeichnet, dann kann man sich sicher sein, dass es sich nicht nur um eine sehr wichtige, sondern auch besonders schöne handelt. Genau genommen müsste dieser Beitrag mit „Combe de Tabeillon“ (Der Graben von Tabeillon) betitelt sein, schliesslich bewegt man sich hier durchweg durch eine Schlucht, die einmal mehr in einem ganz anderen Licht erscheint, als die zahlreichen anderen im Kanton Jura, von denen wir schon viele abgewandert sind, aber ich belasse es der Einfachheit halber bei Tabeillon.
Die Wanderung kann man entweder bergab oder bergauf absolvieren und je nach Lust und Laune auch verlängern oder kürzen. Da man gleichzeitig über weite Passagen hinweg parallel zu den Gleisen der Chemins de fer du Jura entlang läuft, bieten sich verschiedene kleine Bahnhöfe als Ausgangs- oder Endpunkt an. Wir haben uns einmal mehr für die bergab-Variante entschieden und sind von dem winzigen Bahnhof „La Combe“ bis zu dem aus bahntechnischer Sicht recht besonderen, aber nur unwesentlich grösseren Bahnhof „Combe – Tabeillon“ gelaufen, wahlweise kann man diese Wanderung um knappe fünf Kilometer verlängern und bis Glovelier weiter wandern, wo der Bahnhof der SBB gleichzeitig der Endbahnhof der Chemins de fer du Jura ist. Von hier aus führen weitere Linien der SBB nach Porrentruy, Delémont, Basel und anderen Orten. Der Bahnhof „Combe – Tabeillon“ stellt eine Art Spitzkehre in der Linienführung der Jura-Eisenbahn dar. Von Glovelier kommend ist er die erste Haltestelle. Hier hält der Zug an und fährt sozusagen rückwärts weiter bergauf. Warum diese Linie nie weiter in den Combe de Tabeillon hinein gebaut wurde, entzieht sich meiner Kenntnis, so ist aber diese Schlucht als eine besondere Schönheit im Jura erhalten geblieben.
Im Gegensatz zu zahlreichen anderen Schluchten in dieser Region ist diese durch den Fluss Tabeillon gebildete über weite Strecken hinweg sehr offen und weit, nur an wenigen Stellen erscheint sie eng und tief, dafür sind die Steilwände in jenen engen Passagen ausgesprochen eindrücklich. Man bewegt sich durchweg entweder durch wunderschöne Mischwälder, kleine Hochmoore oder Weidegebiete. Der Tabeillon ist in Bezug auf Biodiversität eines der wichtigsten Naturschutzgebiete der Schweiz, hier finden sich nicht nur vier sehr seltene Amphibienarten (wir selbst haben eine Kröte in bräunlich-oranger Färbung gesehen, waren nur nicht schnell genug, diese auch abzulichten), sondern auch Europas grösste Eulen-Art, der Uhu (den wir natürlich nicht zu sehen bekommen haben, leider), sowie einige andere schützenswerte Raubvogelarten.
Die Schlucht des Tabeillon ist offensichtlich nicht nur bei Wanderern und Naturfreunden, sondern auch Mountainbikern beliebt. Ich kann nicht so ganz nachvollziehen, warum die Passage durch jenes Naturschutzgebiet auch für diese Sorte von Freizeitsportlern freigegeben wurde, mich persönlich stören sie an so schönen Orten wie diesem doch sehr, insbesondere dann, wenn sie sich nicht an eigentlich allgemein bekannte „Spielregeln“ halten, aber damit muss man sich wohl oder übel irgendwie arrangieren. Viele Orte zum Verweilen und Grillieren gibt es am Wegesrand nicht, was ich aber ebenso nicht bedauere. Hauptbestandteil dieses Naturschutzgebietes ist der „L’étang de Bollemont“, ein kleiner, wirklich aussergewöhnlich schöner Stausee, der lange Zeit sowohl als Nahrungs-, wie auch Energiequelle diente. Über 400 Jahre wurden mit Hilfe der Wasserkraft des Tabeillon zahlreiche Mühlen in der Region betrieben, noch heute kann man ein altes Mühlrad bewundern, dass die Natur langsam aber sicher überwuchert. Diese Schlucht und jener See bieten insbesondere jetzt im Herbst zahlreiche schöne Foto-Motive!
Abgesehen von einigen sehr nassen, schlammig-rutschigen Abschnitten am Fuss des Stausees ist der gesamte Weg durchweg gut begehbar, sowohl bergauf, als auch bergab. Es gibt keine extremen Steigungen oder Gefälle über lange Abschnitte hinweg, insgesamt handelt es sich um einen recht sanft ansteigenden (oder abfallenden, je nachdem) Weg, der keine hohen Anforderungen stellt, aber gerade jetzt im Herbst und wohl auch nach längeren Regenzeiten können griffige Schuhe und gegebenenfalls auch Wanderstöcke nicht schaden, allzu empfindlich gegenüber Schmutz an den Schuhen oder Hosenbeinen sollte man ebenfalls nicht sein. Obwohl wir an einem Sonntag unterwegs waren, begegneten uns nur wenig Menschen, wir hatten oft unsere Ruhe. Natürlich haben wir für diese Strecke weitaus länger gebraucht, als mit sonst knapp zwei Stunden veranschlagt. Wir haben uns viel Zeit dabei gelassen, die Schönheit des Tabeillon angemessen in unseren Bildern fest zu halten. Ob man im Sommer hier vergleichbar viel Ruhe finden wird, möchte ich bezweifeln, da dürften mehr Menschen die angenehme Kühlung in der Schlucht suchen…
Natürlich hat Karmela auch auf dieser Wanderung ein paar sehr schöne Ansichten eingefangen, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte. Wenn man sich Ihre Makro-Aufnahmen etwas länger zu Gemüte führt, so ist sicherlich verständlich, warum wir auf unseren Wegen immer etwas mehr Zeit benötigen, als andere. Dafür nehmen wir aber auch immer ein paar sehr schöne Erinnerungen an die kleine Welt um uns herum mit!
