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Stative gibt es wie Sand am Meer: Von kleinen Leichtstativen im Taschenformat über gängige Modelle namhafter Hersteller bis hin zu System, die zum Tragen überschwerer Systeme gedacht sind gibt es nichts, was es nicht gibt. Aber echte Multifunktionsstative, die nicht irgendeinen unnötigen Schnickschnack bieten, das alles zu einem bezahlbaren Preis und nicht in mittlerweile leider immer öfter zu findenden China-Qualität? Und dann auch noch dezidiert für Reisen und Touren geeignet? Fehlanzeige. Oder doch nicht? Ich habe seit langer Zeit immer mal wieder ein als „Reisestativ“ klassiertes Modell der Firma Rollei benutzt, das „5i“. Alles in allem hat das auch für die meisten Gelegenheiten gereicht, aber leider war die Verarbeitungsqualität nicht sonderlich gut, bereits nach drei Jahren musste ich mir ein zweites dieses Typs zulegen, weil die Stativ-Beinverstellung irgendwie nicht mehr so wollte, wie sie sollte. Jetzt dienen die beiden nur noch sehr selten als Tragestative für Zeitraffer-Schienen. Zwischenzeitlich habe ich mich an einem Reisestativ von Manfrotto versucht, aber je länger je öfter halte ich die Produkte aus diesem Haus für vollkommen überbewertet (und letztlich auch überteuert). Dieses Stativ fristet mittlerweile recht undankbares Dasein als Staubfänger. Für andere Zwecke besitze ich noch das hervorragende „Report 8023“ von Berlebach, ein mittlerweile nicht mehr erhältliches Modell dieser Firma, welches Lasten bis zu 10 Kilogramm tragen kann und für sehr spezielle Einsätze gedacht ist, bei denen es darauf ankommt, dass jede Art von Schwingungen aus dem Untergrund oder der Umgebung eliminiert werden, wie zum Beispiel Tierfotografie mit extrem schweren Objektiven oder aber – und dort setze ich mein Stativ ein – die Fotografie von Sternen, der Milchstrasse und ähnlichem. So gut das Berlebach auch ist: Es ist sehr schwer (knappe 3 Kilogramm…) und unhandlich (soll bedeuten: gross), also alles andere als Alttags- und Reise-tauglich. Ich habe lange gesucht und bin ehrlich gesagt nur durch einen glücklichen Moment auf das System gestossen, welches ich mittlerweile ausnahmslos einsetze und welches meine Ansprüche nahezu vollumfänglich abdeckt: Den TrioPod von Novoflex.
In lediglich einem einzigen Punkt ist der TrioPod dem Berlebach unterlegen: Er kann nicht ganz so gut Schwingungen abfangen – aber immer noch mehr als gut genug für andere Zwecke jenseits der Astro-Fotografie. In zahlreichen anderen Punkten aber ist er dem Berlebach zum Teil haushoch überlegen: Er wiegt lediglich die Hälfte (knapp 1,5 Kilogramm) und kann stolze 25 Kilogramm Technik-Last tragen! Das allein aber qualifiziert ihn nicht als Stativ meiner Wahl, da gibt es vergleichbare Modelle anderer Hersteller, die zum Teil leichter sind und vor allem nicht einmal ansatzweise so teuer sind, wie der TrioPod – wenn man ihn neu kauft. In dem bereits angedeuteten glücklichen Moment fand ich im Online-Auktionshaus meiner Wahl ein gebrauchtes Exemplar zu einem deutlich niedrigeren Preis. Und in diesem Punkt unterscheidet sich dann ein Novoflex-Produkt auch von zahlreichen anderen vergleichbaren Produkten anderer Hersteller: Selbst nach jahrelangem Gebrauch leidet die Handhabung und Produktqualität so gut wie gar nicht. Es macht also Sinn, nach gebrauchten Produkten dieser Firma zu suchen! Aber selbst diese Aspekte qualifizieren den TrioPod noch nicht vollends zum Stativ meiner Wahl. Der für mich ausschlaggebende Punkt ist seine Vielseitigkeit! Meines durchaus nicht allumfassenden Wissens nach gibt es kein System eines anderen Herstellers, welches derart viele Anpassungsmöglichkeiten bietet.
Auf den ersten Blick ist der TrioPod ein herkömmliches Dreibeinstativ, Dank Carbon vergleichsweise leicht, welches – und das kann für einige Interessenten aus dem Bereich der Makro-Fotografie einen Nachteil bedeuten – keine verstellbare Mittelsäule aufweist, für deren Ansprüche gibt es das Vierbeinstativ mit Namen „QuadroPod“ aus dem gleichen Hause. Da ich aber anders im Makro-Bereich unterwegs bin, spielt für mich dieser Aspekt keine Rolle. Gemäss meiner Ansprüche ist der TrioPod die beste Lösung für Reisen und Touren am Markt. Warum das? Man kann ihn vergleichsweise klein zusammen stauchen und somit recht gut irgendwie im oder am Gepäck unterbringen, aber vor allem kann man ihn für diese Einsatzgebiete bei Bedarf auch noch „abspecken“ und das System somit noch leichter machen. Im Gegensatz zu vergleichbaren Modellen lassen sich beim TrioPod alle drei Beine abschrauben und durch andere ersetzen. Ganz grundlegend erhält man so mindestens einen Monopod (auch bekannt als „Einbein-Stativ“), welchen ich ab und an für Panorama-Fotografie verwende, eine Beschreibung hierzu folgt zu gegebener Zeit. Aber – und das ist meines Wissens nach einmalig in der Stativ-Welt – man kann zwei der abgeschraubten Beine durch Wanderstöcke ersetzen, die Novoflex in Zusammenarbeit mit Komperdell aus Österreich entwickelt hat, die „QLeg Walk III„, die ich Ihnen bereits vorgestellt habe. Wenn man also mit jenen Wanderstöcken irgendwo in Flora und Fauna stochernd unterwegs ist und den TrioPod mit lediglich einem angeschraubten Standard-Bein mit genommen hat, lässt sich in NullKommaNix ein vollwertiges Dreibein-Stativ herbei zaubern. Gut, dieses Konstrukt ist dann nicht ganz so belastbar, wie der TrioPod in Reinform, dennoch packt dieses System meine Kamera mit relativ schwerem Tele-Objektiv problemlos, sicher und fest. Einfach Den Griff-Teil der QLegs abziehen und den resultierenden Rest-Wanderstock in den zentralen Stativkopf des TrioPod schrauben, fertig ist das Dreibeinstativ! Und hier kommt dann auch der eine für manche schwerer wiegende Nachteil jener Anpassbarkeit: Erstellt man auf diesem Wege das gewünschte Dreibeinstativ, so ist man in Bezug auf die Arbeitshöhe festgelegt, man kann die Kamera nicht höher bringen, als es die Länge der QLegs ermöglicht. Sehr wohl aber tiefer.
Genau jene Anpassbarkeit durch An- oder Abschrauben ermöglicht noch zwei weitere Varianten und eine davon ist definitiv einmalig in der Stativ-Welt! Novoflex bietet zum TrioPod noch einen Satz von drei deutlich kleineren und kürzeren Beinen an. So zaubert man aus der TrioPod-Basis ein Stativ für Makro-Aufnahmen in Bodennähe! Natürlich muss man nicht immer alle drei Beine austauschen, zuweilen langt es auch, mit lediglich zwei zu arbeiten, wie in den Bildern zu sehen. Gleiches gilt für die Wanderstöcke. Ab und an nimmt „man“ ja nicht beide mit, sondern vielleicht nur einen. Natürlich bietet Novoflex auch dezidierte Makro-Stative an, aber mit diesem System kann man sich das Mitschleppen solcher Spezialstative meistens (aber eben auch nicht ausnahmslos…) sparen. Mit genau jenen kurzen und kleineren Beinen – genauer: Zwei von diesen – lässt sich aus dem TrioPod ein Stativ machen, von dessen Namen ich erst bei Novoflex selbst gelesen habe: Ein Anlehn-Stativ. Zugegeben: Sehr oft wird es nicht vorkommen, dass ich genau diese Stativ-Variante brauchen werde, aber ich kann mich an Situationen erinnern, in denen ich mir vor vielen Jahren bereits ein Stativ dieser Art gewünscht hätte. Wenn nur sehr wenig Stellfläche für ein Dreibeinstativ vorhanden ist oder aber kein Platz mehr ist, um sich selbst hinter dem jeweiligen Stativ zu positionieren, so kann es Sinn machen, den TrioPod entsprechend zu modifizieren und irgendwo anzulehnen. Dieser stützt sich in solch einem Falle lediglich auf eines seiner drei „normalen“ Beine und zwei der kurzen Beine sichern in in anlehnender Weise an einer Wand, einem Baum oder was auch immer den TrioPod vor Wegrutschen. Gerade in sehr kleinen Räumen macht diese Funktion sehr viel Sinn! Dass man in dieser Form nur relativ wenig Gewicht auf den TrioPod befestigen kann, ist nahe liegend, von der Schwingungsdämpfung mal ganz zu schweigen, aber meiner bisherigen Erfahrung nach stellt das praktisch nie ein unüberwindbares Problem dar, wenn man mit MFT-Systemen fotografiert. Das „Sahnehäubchen“ des TrioPod besteht abschliessend aus einem Gewinde in der Stativ-Basis. Hier kann man Schwanenhälse oder Rig-Systeme anschrauben, ohne die es heutzutage manchmal einfach nicht geht. Vom eigenen Smartphone oder Tablet zur Kamera-Steuerung bis hin zur hochwertigen Makro-Technik bestehend aus Balgengeräten und Stacking-Schlittensteuerungen aus dem gleichen Hause wie der TrioPod selbst lassen sich hier anbringen. Leider aber gibt es nur ein einziges Gewinde für solche Zwecke, ein zweites wäre hin und wieder wünschenswert. So gut das System bereits ist: Es hat auch ein paar Nachteile. Abgesehen von dem fehlenden zweiten Zubehör-Gewinde, der begrenzten Arbeitshöhe, wenn man die Wanderstöcke einsetzt, der Dauer einer eventuell notwendigen Anpassung je nach Einsatzgebiet und der nicht vorhandenen Mittelsäule ist vor allem der hohe Neupreis zu nennen. Aber der ist meines Erachtens allemal gerechtfertigt! Es gab vor langer Zeit mal eine Begrifflichkeit, bei welcher jeder Mensch auf der ganzen Welt sofort wusste, was sie oder er in den Händen hält: „Made in Germany“. Bei all den Produkten aus dem Hause Novoflex, die ich in gebrauchtem oder neuem Zustand erworben habe, schwingt zumindest bei mir eine Erinnerung an jene Zeit mit, wenn ich jene Begrifflichkeit lese und diese Produkte verwende. Bis zum heutigen Tage passt „Made in Germany“ zu allem, was Novoflex herstellt. Da kommen Erinnerungen an die Zeiten wieder hoch, als diese Begrifflichkeit noch ein durchweg glaubwürdiges Güte-Siegel war. Und das ist heutzutage selten geworden. Sehr selten…
