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København – Hauptstadt von Dänemark, ein Land, welches seit kurzer Zeit in den Fokus des Weltgeschehens gerückt ist, seitdem ein gewisser Präsident auf der anderen Seite der Welt gewisse Begehrlichkeiten an Teilen des Territoriums dieses Staates angemeldet hat: Grönland. Als wir København (besser bekannt als Kopenhagen) zum Ziel unserer Reise machten, ahnten wir noch nichts von jenen Entwicklungen, umso offener war unsere Wahrnehmung, als wir jener Stadt einen Besuch abstatteten. Seit 2009 versucht Grönland die bis anhin herrschende Autonomie in eine vollständige Unabhängigkeit von Dänemark, dem einstigen Kolonialherren, zu erreichen. In genau diesem Zeitraum versucht nun der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika Grönland irgendwie unter Kontrolle zu bekommen, zu wichtig erscheinen jenem Menschen die strategische Lage Grönlands und dessen Bodenschätze, als dass der auf diese aus vollkommen egoistischen Gründen verzichten könnte. Was wohl in dem von Grönland aus über 3.000 Kilometer entfernt liegenden København gehalten wird? Die Beziehungen zwischen Dänemark und Grönland sind ohnehin nicht unkompliziert. Kennen Sie den Film „Fräulein Smillas Gespür für Schnee„? Auch wenn Teile jenes Filmes zumindest recht abstrakt erscheinen mögen, so werden einige jener Probleme sehr deutlich und unmissverständlich angeschnitten, allein schon aus diesem Grunde empfehle ich Ihnen, sich jenen Film einmal zu Gemüte zu führen, um den Blick auf diesen Teil Europas ein wenig zu erweitern. Wussten Sie, dass man als Bürger des Schengen-Raumes für die Einreise in das dänische Mutterland nur Reisepass und / oder ID benötigt, für Grönland (und die Färöer-Inseln) aber zusätzlich ein Visum?
Vor sehr, sehr vielen Jahren war ich schon einmal in Dänemark, aber ich war damals noch viel zu klein, um mich heute an was auch immer von jenem Besuch zu erinnern. Viele Jahre später aber habe ich in der Schweiz aber ein paar Erfahrungen mit in der Schweiz lebenden Dänen gemacht. Einige von ihnen leben bereits seit sehr langer Zeit in dem Land im Herzen Europas und dennoch kam zumindest seinerzeit für viele eine doppelte Staatsbürgerschaft nicht in Frage. Bis 2015 mussten Dänen, die in Erwägung zogen, dauerhaft in der Schweiz zu leben und irgendwann die Staatsbürgerschaft der Schweiz zu erlangen, ihre dänische aufgeben, was aber viele nicht wollten. Teilweise mag das wohl in der Treue vieler Dänen zu ihrem Königshaus begründet sein, aber es dürften wohl noch viele andere Aspekte mit eine Rolle spielen, die wohl nur „echte“ Dänen vollumfänglich verstehen. Die Beziehungen zwischen der Schweiz und Dänemark, nebenbei angemerkt unter den nordischen Staaten der zweitwichtigste Handelspartner für die Schweiz, sind alt. Kulturelle Kontakte bestehen seit dem 16. Jahrhundert, staatspolitische und auch militärische seit dem 17. Jahrhundert. Dieser Tage dürften etwas mehr als 3000 Dänen in der Schweiz leben, die Zahl der Schweizer, die in Dänemark leben, fällt etwas geringer aus, wobei die meisten dieser Schweizer Doppelbürger-Status besitzen.
Im 18. Jahrhundert wuchsen auch die wirtschaftlichen Beziehungen. Kaufleute aus Genf, Sankt Gallen und einmal mehr auch aus Basel beteiligten sich aktiv am in København angesiedelten Bankgeschäft, Käser aus allen Ecken der Schweiz siedelten nach Dänemark um in gingen nun dort ihrem Handwerk nach, es waren aber vor allem die Zuckerbäcker aus dem Engadin, dem Val Müstair, Puschlav und Bergell, die mit Gründung des „Schweizervereins“ sich um den Fortbestand der Schweizer Lebensweisen in Dänemark kümmerten, aber auch bedürftige oder in finanzielle Not geratene Schweizer in Dänemark unterstützten. Bis zum heutigen Tage verbindet ein Freihandelsabkommen diese beiden Staaten, welches sich zwar stark an den Entwicklungen im EU-Raum orientiert, nicht aber von jenen vollends abhängig ist – fast schon ein Sonderstatus. Auch wenn das nicht mein vorrangiges Ziel beim Besuch in København war, so hatte ich mir zumindest vorgenommen, ein klein wenig auf diese Beziehungen zu achten und vielleicht ein paar Spuren von Schweizern im Stadtbild zu entdecken. Wie präsent Dänemark in der Schweiz ist, verdeutlichen vor allem Namen wie zum Beispiel „Bang & Olufsen„, „LEGO„, „Danfoss„, „Grundfoss„, „Carlsberg“ und andere, stetig kommen neue dazu. Um es kurz zu machen: Abgesehen von der Schweizer Botschaft haben wir so ziemlich gar keine Spuren von Schweizern in København gefunden, dafür umso mehr Eigenheiten bemerkt, die zumindest für uns vollkommen unerwartet und neu waren, von denen sich die Schweiz aber so manch eine Scheibe abschneiden könnte und so manches Mal auch sollte. In Bezug auf die derzeitigen Begehrlichkeiten eines gewissen Präsidenten auf der anderen Seite der Weltkugel an Grönland, dessen taktische Bedeutung und den Bodenschätzen registrierten wir gar nichts. „Something is rotten in the state of Denmark?“ – Nicht wirklich.
København wächst rasant und dennoch hat man in dieser Stadt nirgendwo das Gefühl, man würde sich in einem dicht gedrängten Raum bewegen. Das liegt zu sehr grossen Teilen an der vorhandenen Struktur der Stadt an sich, sowie der Stadtentwicklung. Dänemark kann es sich leisten, an den Küsten von København dem Meer Land abzuringen und neue Baugrundstücke aufzuschütten, um darauf sehr moderne Wohnsiedlungen zu errichten. Überall im Ballungsraum dieser Stadt wird gebaut. Obwohl die Stadt an sich aktuell „nur“ um die 670.000 Einwohner zählt, erscheint sie, als wäre sie für eine weitaus grössere Zahl von Bewohnern gebaut, viele Strassen sind unglaublich breit, auch sind die Velowege oftmals doppelt so breit, wie das dazu gehörige Trottoir. In København wird viel Velo gefahren und erstaunlicher Weise halten sich hier sicherlich weit über 95 Prozent der Zweirad-Artisten an die gesetzlichen Regelungen. Stellen Sie sich vor: Hier wird bei Rot angehalten! Noch unglaublicher: Ausnahmslos wird das Velo auf dem Trottoir geschoben! Irgendwie funktioniert das problemlos, noch nicht einmal kontrollierende Kräfte haben wir gesehen! In den namhaften Schweizer Städten vollkommen undenkbar! Raucher sieht man auf den Strassen so gut wie keine, Tabakwaren werden in dazu autorisierten Läden irgendwo unterm Ladentisch oder hinter verschlossenen Türen gelagert, Werbung dafür ist nicht existent. Ausländische Nummernschilder in København? Ein einziges, aus der Ukraine. Problembezirke mit Randständigen oder unerwünschten Immigranten? Nicht vorhanden. Wussten Sie, dass die Einreise-, sowie die Asylbestimmungen Dänemarks noch schärfer sind, als in der Schweiz?
In vielen Punkten scheint nicht nur København, sondern auch Dänemark insgesamt der Schweiz in vielen Punkten weit voraus zu sein. Gerade jüngst wurde an verschiedenen Stellen wie jedes Jahr üblich die „Bestenliste“ der Länder mit den glücklichsten Einwohnern publiziert. Dänemark liegt auf Platz zwei, die Schweiz ist aus den Top Ten auf Platz 13 abgerutscht und Deutschland liegt auf einem recht schmeichelhaft anmutenden Platz 22. Es gibt ein Wort, welches die grundlegende Stimmung in København recht gut beschreibt, allerdings lässt sich dieses Wort nicht so recht allumfassend übersetzen, wahrscheinlich können nur die Dänen das irgendwie erklären, was selbstredend auch massiv touristisch ausgeschlachtet wird: „Hygge„. Meistens wird „Hygge“ mit „Gelassenheit“ oder „gelassen sein“ übersetzt, es dürfte aber noch weitaus mehr in jenem Wort stecken. Worte wie „entspannt“, „freundlich“, „offen“ (derart offen, dass wir bei sehr vielen Fenstern keine Jalousien, Rollos oder Gardinen bemerkten und so manch einem Tätowierer oder Haardesigner bei der Arbeit zuschauen konnten…) kommen einem selbst in den Sinn, wenn man sich in Københavns Stadtleben stürzt. Hier wird nicht mit dicken Autos von BMW oder Mercedes geprotzt, unter den Jugendlichen ist kein „Dresscode“ auszumachen, auch wenn natürlich gewisse Social-Media-Einflüsse bemerkbar sind. Hier werden noch Türen aufgehalten und Gäste, sowie Kunden ausgesprochen freundlich behandelt – und das durch alle Generationen hinweg. Doch, die Dänen sind durchaus ein stolzes Völkchen, nur wirkt jener Stolz bei Weitem nicht so aufdringlich, wie es in anderen Ländern Europas (und somit auch der Schweiz…) zuweilen bemerkbar ist. So manches Mal erinnerte mich København an eine Zeit, die ich selbst in Berlin kennen gelernt habe, lange, bevor die Mauer fiel, eine „heile“ Welt, die Besucher warmherzig aufnimmt. Wieviel von jener warmherzigen Fassade im Zweifels- oder Bedarfsfalle übrig bleibt, muss jeder für sich selbst heraus finden. Wir haben in København eine ausgesprochen schöne Zeit verbracht und sehr viel Freundlichkeit erfahren!
