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Wer eine Reise macht, braucht ein Dach über dem Kopf. So plausibel jene Aussage auch erscheinen mag, so kompliziert ist zuweilen die Auswahl einer entsprechenden Unterkunft in der Fremde, aber einmal mehr bewies meine bessere Hälfte ein gutes Händchen bei jener Entscheidung. Gelandet sind wir in einem herrlich alten Kasten mit Namen „Copenhagen Plaza“ unweit des Stadtzentrums von København gelegen, welches mit einer nahezu unglaublich anmutenden Gästeliste aufwartet. Einmal mehr wünschte ich mir, die Wände eines Hotels könnten sprechen, aber dazu später mehr. Wenn man den Begriff „Plaza“ liest, so könnte man meinen, wir hätten in schierem Luxus geschwelgt, aber dem war nicht so. Ganz grundsätzlich ist in Bezug auf viele Aspekte das Preisniveau in København durchaus mit dem in der Schweiz vergleichbar, aber man kann auch deutlich günstiger hier zurecht kommen und muss dafür nicht einmal gross herum suchen. Natürlich bietet sehr wahrscheinlich das Copenhagen Plaza auch Zimmer in jenem Preissegment, wir haben uns mit einem – nun ja, lassen Sie es mich mal so formulieren – eher einfachen Zimmer begnügt, in welchem uns an nichts fehlte. Da wir an allen Tagen ein schlichtweg unverschämtes Glück mit dem Wetter hatten, reduzierte sich unsere Aufenthaltszeit in jenem Zimmer auch auf ein Minimum, was das Gesamtpaket sehr erträglich machte, allerdings hätte das sich sicherlich ein klein wenig anders gestaltet, wäre das Wetter uns nicht so sehr entgegen gekommen.
Das Copenhagen Plaza ist alt und viele Elemente in jenem Gebäude sind mindestens genau so alt, wie das Bauwerk an sich, damit muss man sich etwas arrangieren und hier und dort ein wenig ein Auge zudrücken, da wir aber ohnehin nie gehobene Ansprüche stellen, hatten wir mit jenem Umstand auch kein Problem. Bereits beim Betreten des Hotels weht einem unheimlich viel Geschichte um die Nase! Wieviel Geschichte da einem entgegen weht, verdeutlicht vor allem eine mit kleinen Messing-Schildern gepflasterte Säule in der Empfangslobby. Auf jenen Schildern sind die Namen von Gästen eingraviert, die hier einst weilten. Es waren hauptsächlich Musiker, aber auch einige Sportler, Schauspieler und Politiker von Rang und Namen sind hier verewigt (und nein, nicht alle Namen auf jenen Plaketten sind korrekt geschrieben, was der Sache umso mehr Charme verleiht):
Gerald Ford, Willy Brandt, Helmut Schmidt, Alexander Haig, Jack Nicholson, Max von Sydow, Eartha Kitt, Kate Bush, Julio Iglesias, Grace Jones, Oscar Peterson, Ringo Starr, Alain Delon, Harry Belafonte, Bruce Springsteen, Shirley MacLaine, Kris Kristofferson, Miles Davis, Marlene Dietrich, Paul Young, Ivan Rebroff, Horst Buchholz, Liza Minnelli, The Manhattan Transfer, Roman Polański, Supertramp, Dionne Warwick, Shirley Bassey, Stan Getz, Nana Mouskouri, Isaac Stern, Juliette Gréco, Lionel Hampton, Joan Baez, Phil Collins, Eurythmics, Saxon, Toto, a-ha, Uriah Heep, Genesis, Santana, Nazareth, Boston, Black Sabbath, Bay City Rollers, Roberta Flack, Bonnie Tyler, Carrie Fisher, The Scorpions, AC/DC, Iron Maiden, Chick Corea, Bo Diddley, E.L.O. , Duke Ellington, Marty Feldman, Bryan Ferry, Iggy Pop, Leo Sayer, Quincy Jones, Frank Zappa, Cheap Trick, Cardigans, Lino Ventura, Van Morrison, George Bush, Led Zeppelin, Jethro Tull, Leonard Cohen, Lou Reed, Eric Clapton, Art Garfunkel, Jean Michel Jarre, Paco De Lucia, Dizzy Gillespie, Yes, Depeche Mode, Gary Moore, Peter Gabriel, Boomtown Rats, Stranglers, Leo Kottke, Al Di Meola, Herman van Veen, Huey Lewis and the News, Kid Creole and the Coconuts, Nina Hagen, Shakin‘ Stevens, Paul Simon, Nik Kershaw, Pat Boone, Nena, Elvis Costello, Mike Oldfield, David Bowie, Queen, Roger Whittaker, Bette Midler, Cliff Richard, David Cassidy, Donovan, Elton John, Suzie Quatro, Diana Ross, Rod Stewart, Laid Back, Mick Jagger, The Beach Boys, Deep Purple, 10cc, Mireille Mathieu, Cat Stevens, Charles Aznavour, Count Basie, Sweet, Chaka Khan, Chuck Berry, Ella Fitzgerald, Amanda Lear, Smokie, Boney M., James Last, Status Quo, Gilbert O’Sullivan, Harpo, Benny Goodman, Herbie Hancock, Fats Domino…
…um nur einige zu nennen. Können Sie verstehen, warum ich mir wünschte, die Wände dieses Hotels könnten sprechen? Beim Lesen so manch eines Namens erklang fast automatisch diese oder jene Melodie in meinem Kopf, die jener Name einst komponierte. Filmsequenzen mit diesem oder jenem Schauspieler zogen in meiner Erinnerung an mir vorbei… Wenn Sie aber alle Namen in Erfahrung bringen wollen, dann müssen Sie schon schon selbst im Copenhagen Plaza logieren und alle diese Plaketten selbst studieren! All diese Namen sind aber nicht die einzige Besonderheit dieses Hotels. Wenn man bedenkt, dass all diese Namen einst den Fahrstuhl benutzten, den auch wir oft (aber nicht ausnahmslos) in Anspruch nahmen… und der ist über 100 Jahre alt! Selbstverständlich dudelt leise Musik in dem Ding vor sich hin, die Tasten sind so abgenutzt, dass sich nicht alle Stockwerknummern mehr erkennen lassen, ein Schild regt zur Benutzung an und will gleichzeitig beruhigen. Wahrlich, dieses Ding macht den Treppenhausfahrstühlen aus den Kriminalfilmen der 50er und 60er Jahren alle Ehre (und ist auch einmal stecken geblieben, dankenswerter Weise, als wir nicht darin waren).
In den Gängen, die dem Film „Shining“ alle Ehre machen (Jack Nicholson war schliesslich auch hier zu Gast), hängen grosse Bilder, sehr wahrscheinlich gefüllt mit Abbildungen aus der nordischen Mythologie und der dänischen Geschichte. Leider ist nicht viel über jene Werke, von denen kleinere Versionen in allen Zimmern hängen, in Erfahrung zu bringen, sie sind nicht dezidiert dokumentiert. Unser Zimmer war klein und relativ bescheiden (aber allemal ausreichend) ausgestattet. Problem bei wohl allen Zimmern im Copenhagen Plaza dürfte wohl der Lärm von Ausserhalb sein. Unser Zimmer war dem „Tivoli“ zugewandt, dem Vergnügungspark, den wir nicht besichtigen konnten, weil er erst im April eröffnet wurde. Darüber waren wir mitnichten unglücklich. Der Lärm der Strasse ist präsent, dessen muss man sich gewahr sein (Ohrstöpsel liegen kostenlos in den Zimmern parat). Je nach Gebäudeseite dürfte noch Lärm vom Hauptbahnhof dazu kommen. Wenn man aber so wie wir jeden Tag lange Strecken zu Fuss in dieser Stadt absolviert (satte 93 Kilometer in sechs Tagen!!!), ist man am Abend sicherlich so müde, dass das (Durch-)Schlafen nicht schwer fällt, egal, ob ein Strassenmusikant unerbittlich Abend für Abend mit seinem Saxophon „My Way“ und andere Titel an der nächsten Strassenecke regelrecht vergewaltigt oder nicht. Grundsätzlich war unser Zimmer sauber und der grundlegende Service vorhanden. Wenn aber Teile der Einrichtung ähnlich alt sind, wie das Hotel selbst, dann muss man sich mit alten Badezimmer-Installationen und fast herausfallenden Türen der Mini-Bar (in der nichts vorhanden war) arrangieren. Immerhin ist der Boden des Badezimmers geheizt und dieser Raum gut gelüftet. Nein, „luxuriös“ und dem Standard entsprechend, den wohl jene namhaften Gäste vor uns geniessen durften, war unser Zimmer wahrhaftig nicht. Aber für uns hat es allemal gepasst, beide haben wir jede Nacht gut geschlafen und am Morgen sehr reichhaltiges Frühstück geniessen dürfen. Der Frühstücksraum wandelt sich am Abend in ein wenig frequentiertes und recht teures Restaurant. Weitaus beliebter und bekannter ist aber die (von uns nicht besuchte) „Library Bar“, da gehen nicht nur Hotel-Gäste hin, sondern auch viele Einwohner von Kopenhagen. Sollte Ihnen dieses Gesamtpaket nicht entsprechen, so müssen Sie sich keine Sorgen machen. In Kopenhagen gibt es eine Unzahl von Etablissements, die Ihren Ansprüchen sicherlich näher liegen dürften, aber keines von ihnen dürfte mit so viel Geschichte aufwarten können, wie das Copenhagen Plaza.
