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Bedauerlicher Weise muss dieser Beitrag mit sehr wenig Bildern auskommen. Das liegt nicht daran, dass ich es in welcher Art und Weise auch immer versäumt hätte, den Auslöser zu drücken, sondern vielmehr daran, dass Fotografieren und Filmen in diesem Teil von København schlichtweg unerwünscht ist (und das ist noch freundlich ausgedrückt). Wäre es nach mir gegangen, hätte ich hier wohl die meisten Fotos von unserem Urlaub gemacht, so interessant, aber auch grundlegend „anders“ ist dieser Stadtteil von København. Stark zusammen gefasst reichen die Wurzeln jenes gesellschaftlichen und staatspolitischen Sonderfalles bis ins 17. Jahrhundert zurück. Ursprünglich waren die Areale von Christiana Wallanlagen, die zum Schutz vor Angriffen aus Schweden errichtet wurden. Bis 1967 wurde diese Wallanlage vom Militär genutzt, das Betreten dieses Gebietes war strikt verboten. Bis 1971 war dieses Gebiet ungenutzt, aber immer noch für die Zivilbevölkerung nicht zugänglich. Aufgrund der Wohnungsnot, die 1971 herrschte, rissen am 4. September 1971 Anwohner die trennenden Zäune nieder und verwendeten anfänglich die Wallanlagen als Spielplatz für ihre Kinder. Ohne Rücksprache und Erlaubnis von Seiten dafür zuständiger offizieller Institutionen wurde am 26. September Christiania für „geöffnet“ erklärt und die „Fristad Christiania“ mit folgendem Leitbild gegründet:
Das Ziel von Christiania ist das Erschaffen einer selbstregierenden Gesellschaft, in der alle und jeder für sich für das Wohlergehen der gesamten Gemeinschaft verantwortlich ist. Unsere Gesellschaft soll ökonomisch selbsttragend sein, und als solche ist es unser Bestreben, unerschütterlich in unserer Überzeugung zu sein, dass psychische und physische Armut verhindert werden kann.
Man mag von Konstrukten dieser Art, die in Teilen zum Beispiel mit der „Reitschule“ in Bern, dem „Klybeck-Areal“ in Basel oder der „Roten Fabrik“ in Zürich vergleichbar sind, halten, was man will, ignorieren kann und sollte man sie meines Erachtens nicht (auch wenn ich mit dieser Form von Lebensweise meine Mühe habe). Christiania definiert sich selbst als autonome Gemeinde, als Freistadt. Die Regierung Dänemarks betrachtet diese Gemeinschaft derzeit aber bestenfalls als „geduldet“. Bis zum heutigen Tag birgt die Existenz jener Freistadt jede Menge Konfliktpotential, wie zukünftig mit alledem umgegangen werden soll, ist bestenfalls als „unklar“ zu beschreiben (nähere Informationen zu diesem Konstrukt „Christiania“ finden Sie bei Wikipedia).
Es ist mir ein Rätsel, wie sich die Einwohner jener Freistadt am Leben halten. Einige Einnahmequellen sind offensichtlich: Handwerksdienstleistungen, Gebrauchtwarenverkauf, die Herstellung von Lastenfahrrädern, die man immer mal wieder im Stadtbild von København entdecken kann, Yoga, kostenpflichtige Rundführungen durch das Areal (auf denen man aber auch nicht fotografieren und / oder filmen darf), Konzertveranstaltungen, Street Food Märkte und dergleichen. Auch kann man im restlichen København immer mal wieder Einwohner von Christiania entdecken, die Mülleimer nach wiederverwertbaren oder wiederverkäuflichen Dingen durchsuchen (nein, das sind keine Randständigen, die sind ohnehin in København ausgesprochen selten zu entdecken). Man kann sich auf dem Areal frei bewegen, es gibt keine Sperrgebiete im klassischen Sinne, dennoch sollte man trotz aller alternativer Lebensweise auch hier einen grundlegenden Anstand einhalten. Auch wenn es mir sehr unter den Nägeln juckte und sich viele Fragen in meinem Kopf bildeten, so sprach ich entgegen meinem sonstigen Verhalten und Interesse niemanden der Einwohner an, sollte ich aber nochmals nach København kommen, werde ich das sicherlich nachholen. So oder so empfehle ich Ihnen, diesen Teil von København selbst einmal in Augenschein zu nehmen. Konstrukte wie Christiania gehören auch zu Gesellschaft und Politik von Dänemark. Auch wenn ein an einer Wand montiertes Schild das vermuten lässt: Es ist nicht dieses Gesellschaftskonstrukt, was auf der Liste der unter Umständen noch dazu zu erklärenden Welterbes der UNESCO gehört, es sind die Wallanlagen, die vor langer Zeit hier errichtet wurden.
