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Nur in sehr grossen Abständen habe ich in den vergangenen Jahren die Stadt, in welcher ich einst zur Welt kam, besucht. Diese Besuche waren geprägt von Ortskenntnis, hegen einer gewissen Nostalgie, Kontaktpflege in weitestem Sinne. Dieses Mal aber bin ich als Tourist hierher gekommen. Woher dieser Wandel? Einerseits sind meine Kontakte nach Berlin bestenfalls nur noch in der Kategorie „sporadisch“ einzuordnen, andererseits wollte ich mal ein paar Ecken von Berlin kennen lernen, die mir bis zu jener Reise vollkommen unbekannt waren. Als die Mauer noch stand, kannte ich das ehemalige Berlin West recht gut – aber bei Weitem nicht gut genug, wie sich auf dieser Reise zeigen sollte. Vom ehemaligen Ost-Teil mal ganz zu schweigen, den werde ich nie so gut kennen lernen, wie die einst von der Berliner Mauer umgebenen Stadtteile. Der andere Grund war aber der Mensch, der mich auf jener Reise begleitete. Sie wollte nicht nur sehen, woher ich einst kam, sondern dieser Mensch wollte auch verstehen, warum Berlin bis zum heutigen Tage ein besonderer, ein nahezu einzigartiger Fleck auf der Landkarte der Welt ist. Sie bat mich einst darum, dass ich ihr meine Wurzeln doch bitte zeigen möge. Ich entsprach ihrem Wunsch obwohl ich mir geschworen hatte, nie wieder einen Fuss in diese Stadt zu setzen. Ich denke, sie hat viel von jener Reise für sich selbst mitgenommen. Für mich war es ein einmal mehr veränderter Blick auf das, was andere „Heimat“ nennen – dieser Tage aber mit dem gesunden Abstand zu gewissen Wurzeln, den es zuweilen braucht. Ja, ich bin immer noch recht gut ortskundig, verfüge über ein vergleichsweise umfangreiches Wissen ob der Geschichte „meiner“ Stadt und dem Staat, dessen Bürger ich unter anderem auch bin. Insofern fiel es mir nicht schwer, vorab eine Art von „Programm“ zusammen zu stellen, um dem wissbegierigen Menschen an meiner Seite einen Eindruck davon zu vermitteln, warum gerade die Geschehnisse in Deutschland und in Berlin seit dem Zerfall des Kaiserreichs bis zum heutigen Tage Auswirkungen auf hoch aktuelle Geschehnisse in der ganzen Welt haben. Für mich persönlich war so manch eine Wiederkehr an einen bestimmten Ort nicht immer einfach – aus sehr verschiedenen Gründen. Und dennoch habe auch ich viel von jener Reise für mich selbst mitgenommen.
Als ÖV-Nutzer von Kindesbeinen an lag es nahe, dass wir auch dieser Tage uns jenes Verkehrsmittels in Berlin bedienen. Für einen Touristen macht es absolut keinen Sinn, sich mit einem Fahrzeug welcher Art auch immer aktiv in das Gewühle von Berlin zu stürzen, dass macht früher oder später keinerlei Spass mehr. Lassen Sie sich durch diese Stadt chauffieren! Mit U-Bahn, Tram, Bus und S-Bahn kommen Sie in so ziemlich jede Ecke dieser Stadt zu einem allemal günstigeren Preis, als beispielsweise mit einem Taxi. Die BVG bieten eine kostenlose App für iOS und Android an, die ich Ihnen an dieser Stelle wärmstens empfehlen möchte. Suchen Sie im App-Store von Apple oder Google nach jenen Apps oder laden Sie sich diese via der Webseite der BVG auf Ihr Endgerät herunter. Einfacher und vor allem unkomplizierter kommen Sie nicht an Ihr gewähltes Ziel, diese App ist für meine Begriffswelt wirklich ein Vorbild für andere ÖV-Unternehmen (nicht nur) in Deutschland. In diesem Zusammenhang möchte ich Ihnen aber noch eine weitere Empfehlung zukommen lassen. Die BVG bieten die so genannte „Berlin Welcome Card“ an (die sich selbstredend in jenen Apps erwerben und mit allen gängigen Zahlungsmitteln neueren Baudatums bezahlen lässt). Auf den Punkt reduziert handelt es sich bei jenem Angebot um ein Ticket, mit welchem Sie je nach gewählter Gültigkeitsdauer 24 Stunden am Tag U-Bahn, Bus, S-Bahn und Tram in den Zonen A und B nutzen können (in jenen Zonen liegen die meisten Sehenswürdigkeiten und natürlich auch die, die ich Ihnen in den kommenden Tagen beschreiben werde). Abgesehen davon, dass diese Welcome Card das für Touristen beste Preis-Leistungs-Verhältnis bietet, ermöglicht eben jenes Ticket auch den zum Teil erheblich verbilligteren Zugang zu einigen touristischen Sehenswürdigkeiten. Wir haben deutlich von dem Erwerb jenes Tickets profitiert und einiges an Geld gespart. Ganz ehrlich: So manches mal habe ich mich dann doch gewundert, welche zum Teil exorbitanten Eintrittspreise hier und dort erhoben werden. Ohne jene Welcome Card hätte ich mir sehr wahrscheinlich den einen oder anderen Besuch gespart.
Als Touristen haben wir Berlin auf genau jene Art erkundet, wie es Touristen in der Regel nun einmal machen. Natürlich haben wir uns vorab informiert, Listen zusammengestellt, was jeder von uns sehen möchte. Im Vorfeld unseres Besuches haben wir aber parallel zu der Liste der Orte, die wir sehen wollten, noch eine zweite Liste angelegt: Orte, an denen es etwas essbares gibt. Nein, dieses Mal haben wir uns nicht auf das Pflicht-Programm „Curry-Wurst“ gestürzt, sondern sind einer Empfehlungsliste meines Lieblingssenders RBB gefolgt, der irgendwann im Mai eine Reihe von Lokalitäten aufgesucht und beschrieben hatte. Es war uns nicht möglich, alle Punkte jener Liste abzuarbeiten, dennoch können wir Ihnen ein paar unserer Besuche hier wärmstens empfehlen – aus eigener Erfahrung. Ein hungriger Magen läuft nicht gerne und ohne ein paar jener durchweg sehr empfehlenswerten Lokalitäten hätten wir es wohl auch nicht geschafft, in jenen gesamthaft 12 Tagen unserer Anwesenheit in Berlin sage und schreibe 134 Kilometer ausschliesslich zu Fuss zurück zu legen – ganz ohne jeden ÖV! Was Sie in einigen nachfolgenden Beiträgen lesen können, entspricht nicht unbedingt dem, was „man“ als normaler Tourist absolvieren sollte oder gar muss. Es entspricht aber dem, was ich persönlich als „notwendig“ erachte, will man jüngere deutsche Geschichte und vor allem gewisse Mechanismen auf nationaler und internationaler Ebene verstehen – inklusive Auswirkungen und Beziehungen zur Schweiz, die nicht zur EU gehört. Natürlich kann man in Berlin immer noch einfach nur auf den Putz hauen, Angebote entsprechender Art gibt es immer noch in Hülle und Fülle. Aber das ist nur ein Teil von Berlin. Es ist nicht das, was Berlin zu Berlin macht. Dazu muss man sich dieser Stadt auf vielen Ebenen nähern, die nicht immer angenehm, geschweige denn schön sind. Dafür erhält man – entsprechendes Interesse vorausgesetzt – einen sehr tief greifenden Einblick in das Gefüge und die Funktionsweise einer Stadt und eines Staates, dessen jüngere Geschichte Europa letztlich zu dem gemacht hat, was es heute nun einmal auch ist: Ein hoch komplexes und empfindliches Konstrukt, das von der Toleranz und Akzeptanz aller Bewohner lebt und nicht von den Polarisierungsbestrebungen derer, die immer noch behaupten, früher sei alles besser gewesen. Früher war kaum etwas besser, wohl aber anders als heute. An kaum einem anderen Ort als Berlin kann man das deutlicher erkennen und beobachten.
