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Oberhalb von Eptingen, im Kanton Basel Landschaft gelegen, kann man die Überreste der Burg Witwald besuchen, im Volksmund hier auch “Witwaldschlössli” genannt. Viel gibt es hier nicht mehr zu sehen, aber es ist dem Einsatz verschiedener Menschen zu verdanken, dass hier überhaupt noch etwas von denen zu sehen ist, die sich in dieser Region der Schweiz durch nicht weniger als fünf Burg-Anlagen in unmittelbarer Nähe zu Eptingen verewigt haben: Die Herren von Eptingen. Im späten Mittelalter wird jenes Adelsgeschlecht erstmalig in einer Schenkungsurkunde erwähnt. Im Rahmen einer Schenkung an das unweit bei Langenbruck gelegene Kloster Schöntal wird als Zeuge jener Schenkung ein “Gottfried von Eptingen” genannt, “wohnhaft” in eben jener einstmals “Wild Witwald” genannten Burg, deren Überreste man heute besichtigen kann. Problem an alledem: Die Schenkungsurkunde, in welcher jenes Geschlecht erstmalig erwähnt wird, ist eine Fälschung, so wird zumindest vielfach behauptet und publiziert. Inwiefern jene Urkunde aber genau eine Fälschung ist, von wem sie angefertigt wurde und vor allem zu welchem Zweck, dazu gibt es wenig bis nichts zu lesen. Alles das spielte sich in etwa um 1198 bis 1200 ab – ist also mit einer gewissen Vorsicht zu betrachten. So oder so ist das, was man oberhalb der Ortschaft mit Namen Eptingen im Kanton Basel Landschaft dank des Einsatzes unter anderem eines Vereines und verschiedener Restaurierungsarbeiten, die in etwa um 1908 herum ihren Anfang nahmen, so ziemlich alles, was von der Macht jenes Geschlechtes bis zum heutigen Tage übrig blieb.
Das, was man heute hier noch sehen kann, sind die Überreste der fünften von insgesamt fünf Burgen, die die Herren von Eptingen errichten liessen, sozusagen der letzte grosse Bau jenes Adelsgeschlechtes. Wenn man sich die Karte von Google Maps zu dieser Region genauer zu Gemüte führt, so wird weit oberhalb der Ruinenanlage ein Punkt mit der Bezeichnung “Refugium” erwähnt. Einst stand dort oben eine weitere Burg der Eptinger, Google Maps weist das entsprechend aus, aber von jener Anlage ist nichts mehr erhalten, nicht der kleinste Hinweis. Während die anderen vier Burgen nach dem grossen Erdbeben von Basel nicht wieder aufgebaut wurden, so versuchte man mit der Witwald-Burg einen Neuanfang. Da aber die Eptinger wohl die Annehmlichkeiten tiefer gelegener Besitztümer bevorzugten, war um 1480, als die Eptinger die bereits arg verfallenen letzten Überbleibsel ihrer einstigen Macht an die Stadt Basel verkauften, das Schicksal endgültig besiegelt. Warum auch immer Basel diese letzte Burg der Eptinger überhaupt kaufte, wird wohl für immer unergründbar bleiben, Tatsache ist und bleibt, dass Basel sich wenig bis nichts um das Erbe der Eptinger scherte und die Überreste der Burg weiter sich selbst überliess.
Um 1908 erwarb Rudolf Sarasin, ein Schweizer Unternehmer und Politiker, seines Zeichens Bürger der Stadt Basel, die Rechte auf das Areal, wo einst die letzte Burg der Eptinger stand. In Zusammenarbeit mit dem Architekten Max Alioth (1883 – 1968) liess dieser die Anlage kartographieren und zumindest rudimentär sichern. Ohne seine Bemühungen wäre heute wohl nichts mehr von jener Anlage zu sehen, es sollte aber einer ortsansässigen Stiftung gedankt sein, dass selbst jene von Sarasin frei gelegten und dokumentierten Überreste der letzten Burg der Eptinger nicht erneut dem Verfall Preis gegeben wurden. Ohne den Einsatz ortsansässiger Bürger wäre wohl kaum noch etwas sichtbares von denen erhalten geblieben, die einst einen grossen Einfluss auf die Entwicklung dieser Region hatten. Wer die letzten Zeugnisse der Eptinger in Augenschein nehmen möchte, sollte zumindest etwas Ausdauer mitbringen. Es gibt keine Parkplätze in Nähe zur Ruine, da muss man zu Fuss hinauf und obwohl der Weg an sich gut ausgebaut ist, so verläuft er recht steil. Am Ortseingang von Eptingen folgen Sie den Hinweisschildern nach Dietisberg und – soweit vorhanden – den kleinen Schildern mit der Aufschrift “Ruine Witwald”, weisse Buchstaben auf dunkelbraunem Grund. Etwas oberhalb von Eptingen teilt sich der Weg in eine asphaltierte Strasse nach Dietisberg und einen Feldweg in den Wald hinein, ungefähr 80 Meter nach jener Teilung teilt sich scharf rechts nach oben führend ein weiterer Waldfeldweg zur Ruine ab. Hier fehlt ein Wegweiser. Wenn Sie die beiden auf dem Weg liegenden offensichtlich von Menschenhand bearbeiteten liegenden Steine sehen, so sind Sie auf dem richtigen Weg. Sie können alternativ auch zur Ruine wandern, allerdings ist einer der möglichen Wege nicht ganz banal. Sollten Sie den gleichen Weg, wie ich ihn gewählt habe, ablaufen, dann gelangen Sie unweigerlich zu jener Ruine.