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Im Norden Basels, in dem so schönen Stadtteil Riehen, kann man ein kleines, sehr sehenswertes Kleinod entdecken: Den Wenkenhof, oft auch “Villa Wenkenhof” oder schlicht “Wenken” genannt. Man mag es beim Streunen durch diese Anlage kaum vermuten, aber man bewegt sich hier auf sehr altem Grund. Die erste urkundliche Erwähnung als “Wahinhofen” stammte aus dem Jahr 751, somit weist die Anlage ein Alter von 1273 Jahren auf (Stand: 2024) und ist älter, als der umliegende Ort Riehen, der erst über 300 Jahre später erstmals urkundlich erwähnt wird.
Um 1113 wird das Gelände mit dem dazu gehörigen Hof in einer Schenkung an das Kloster Sankt Blasien erwähnt, mit Eingemeindung Riehens in Basel Stadt 1522 ging der Hof in Privatbesitz über und wurde zum Gutshof ausgebaut. Im Laufe einiger Jahrhunderte entstand der Teil des Areals, den man heute den “alten Wenkenhof” nennt. 1735 erwarb ein Herr Johannes Zäslin das vor dem alten Wenkenhof gelegene Gelände und liess das erbauen, was heute als der “neue Wenkenhof” bekannt ist, ein zunächst eingeschössiges Gebäude in Barock-Stil mit angrenzendem Lustgarten in französischen Stil nach Vorbild des Schlosses in Versailles. Nach dem Tod Zäslins geht der Wenkenhof in den Besitz der Familien Merian, Bischoff und Burckhardt über, der neue Wenkenhof wird 1860 um ein zusätzliches Stockwerk erweitert, von einem Veranstaltungsort in ein bewohnbares Hausumgewandelt und im Empire-Stil umgestaltet, ein grosser Teil der Parkanlage nach dem Vorbild englischer Landschaftsgärten neu gestaltet.
Um 1917 erwirbt der Industrielle Alexander Clavel-Respinger den mittlerweile vom alten Wenkenhof abgetrennten neuen Wenkenhof und lässt die Anlage im Neo-Barock-Stil erneut umgestalten, weiterhin lässt er den englischen Garten erweitern., 1925 entsteht die Reithalle. 1931 kauft Clavel-Respinger den einstmals eigenständigen alten Wenkenhof hinzu, bis Ende der 1950er Jahre wird die Anlage mehrfach erweitert und umgestaltet. Seit 1969 ist der komplette Wenkenhof im Besitz des Kantons Basel Stadt, die Gartenanlagen grösstenteils in Besitz der Gemeinde Riehen. Die Parks sind ganzjährig öffentlich zugänglich, die Gebäude des neuen Wenkenhofes an Sonntagen zugänglich. Das untere Geschoss jenes Bauwerkes kann für Veranstaltungen gemietet werden.
Aus kultureller Sicht ist das Wenken-Areal heute von grosser Bedeutung für die Gemeinde Riehen und Basel Stadt. Hier finden die “Wenkenhof-Gespräche” statt, eine Art Diskussionsreihe zu sehr interessanten unterschiedlichen aktuellen Themen aus Politik, Gesellschaft und Kultur, im englischen Landschaftsgarten das mittlerweile sehr beliebte und weit über die Landesgrenzen hinaus bekannte “Stimmen-Festival“, an welchem international bekannte Musiker ihre musikalischen Fähigkeiten beweisen. Aber auch sonst ist der Wenkenhof offensichtlich (nicht nur) als Nah-Erholungsziel recht beliebt. Da die Gärten durch das ganze Jahr hinweg der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen, kann man hier viele Familien aus unterschiedlichen Teilen der Welt antreffen (ein Spielplatz ist aber nicht vorhanden!). Auch sehr beliebt (aber nicht ausprobiert) ist das Bistrot in der Reithalle, von welchem aus auch ein Catering-Service betrieben wird. Auch wenn man keinen Sinn für alte Architektur und Landschaftsgestaltung haben sollte, so bietet sich der Wenkenhof als schönes Ausflugsziel und Quelle zum Ruhe tanken gut an.